Thema: Classicphil Auktion Wien: Fälschungen im Angebot
Markus Pichl Am: 31.03.2019 00:28:54 Gelesen: 22019# 29@  
Hallo Herr Fukac,

aus meiner Erfahrung möchte ich Ihnen folgenden Rat geben: Hochwertige und/oder fälschungsgefährdete Briefmarken, als auch seltene Spezifikationen, nur mit kompetenter Prüfung (damit meine ich, dass eine Fotoexpertise beiliegt, die möglichst von einem noch lebenden und haftenden Prüfer ausgestellt ist) anzubieten. Dann laufen sie maximal nur Gefahr, dass sie einer Fehlprüfung eines Dritten und nicht einem hoffnungslosen Glauben Ihrerseits selbst unterlegen sind.

Sie sollten sich immer die Frage stellen, würde ich für die Marke, die ich als echt oder als eine seltene Spezifikation anbieten möchte, selbst eine Fotoexpertise ausstellen und mir bei Fehlprüfung als Bestrafung eine Hand abhacken lassen? Ja, ich muß es so drastisch ausdrücken, aber aus grundsätzlichen Aspekten, nicht weil es Sie im Moment trifft. Wenn Sie diese Frage, bei einer unexpertizierten Marke, dann lieber mit NEIN beantworten möchten, dann nehmen Sie die Marke lieber nicht in die Auktion auf, senden diese zur Prüfung oder geben diese dem Einlieferer zurück und sie ersparen sich viel Ärger.

Würden Sie für die von Ihnen angebotene, angebliche Frankreich 68 F eine Fotoexpertise ausstellen und sich bei Fehlprüfung eine Hand abhacken lassen?

Hier das Bild, der von Ihnen als 68 F angebotenen Marke.



Hier ein Bild eines Viererblocks 68 F (Bildquelle Corinphila)



Es gibt doch wirklich genügend Frankreich-Prüfer am Markt, die Ihnen erklären können, ob es sich bei der von Ihnen als 68 F angebotenen Marke um eine solche handelt oder nicht. Nach meinem Dafürhalten handelt es sich um keine.

Es gibt keinerlei Grund für einen Auktionator, der Ansicht eines Einlieferers, der Ihnen unexpertizierte Marken einliefern möchte, zu folgen. Als Briefmarken-Auktionator sehe ich Sie vor allem in einer Sorgfaltspflicht gegenüber dem Sammler, dem die Marken offeriert werden. Wenn der Einlieferer seine Wünsche und seinen Glauben erfüllt sehen möchte, dann muß er halt bis zu einem Jahr Zeit bei Prüfung in Kauf nehmen oder soll sich doch für die fragliche Marke ein anderes Auktionshaus suchen. Sie können nur gewinnen, wenn Sie in dieser Form Kompetenz gegenüber dem Einlieferer zeigen.

Es gibt vielerlei Gesindel, welches es nur darauf anlegt, vor allem wenn sich ein neues Auktionshaus auftut, einem Auktionator irgendwelche Fälschungen, Verfälschungen oder nur geglaubte Seltenheiten unterzuschieben.

Nebenbei vermerkt, der Stempel auf der DR MiNr. 24 ist gänzlich falsch, sprich eine Stempelimitation.

Beste Grüße
Markus Pichl
 
Quelle: www.philaseiten.de
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