Thema: Classicphil Auktion Wien: Fälschungen im Angebot
umdhlebe Am: 31.03.2019 11:10:13 Gelesen: 21677# 34@  
Dem Beitrag von olli0816 [#33], dem ich mich vorbehaltlos anschließen kann, möchte ich noch einen rechtlichen Aspekt hinzufügen:

Wer bei Online-Auktionen ein Gebot abgibt, geht eine rechtskräftige Zahlungsverpflichtung ein. Spätere Einwände wie "die Marke war falsch beschrieben" oder "war gefälscht" entbinden nicht von der Zahlungsverpflichtung. Wer ein Online-Gebot abgegeben hat, ist vollständig auf die Kulanz des Auktionators angewiesen, wenn es um die Rücknahme geht.

Auch deshalb ist der stillschweigende Hinweis an Auktionatoren nicht ausreichend, weil zwischenzeitlich abgegebene Gebote trotzdem rechtsgültig sind. Im vorliegenden Fall verspricht der Auktionator große Kulanz, was ich auch bereits gelobt habe - dazu kann er aber rechtlich nicht gezwungen werden.

@ marlborobert [#28]

Mich stört, dass man ... gleich mit der zu "erwartende Enttäuschung" loslegt.

Das Auktionshaus stellte sich selbst als eines vor, dass "mit Startpreisen beginne, die nur bei 10 bis 20 Prozent der üblichen Marktpreise lägen". Solche Ankündigungen - verbunden mit einem auffällig reichhaltigen Gebot an wertvollen Marken - muss Misstrauen hervorrufen, denn warum sollten unzählige Einlieferer willens sein, ihre seltenen Marken bei einem neuen Auktionshaus mit dem hohen Risiko niedriger Ausrufpreise anzubieten? Hingegen ist es für Halunken eine gute Gelegenheit, gefälschtes Material zu verkaufen.

Zur ersten britischen Besetzung des Transvaal finde ich bspw. in Kontinentaleuropa pro Jahr eine handvoll Angebote - und hier waren es auf Anhieb mehr als ein Dutzend, zu beeindruckend niedrigen Preisen. Das musste stutzig machen.

Die überdurchschnittlich hohe Zahl fragwürdiger Lose, die in diesem Thread angeführt werden, zeigt, dass mein Misstrauen vollauf berechtigt war.
 
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