Thema: Classicphil Auktion Wien: Fälschungen im Angebot
Heinz 7 Am: 02.04.2019 01:03:53 Gelesen: 20982# 40@  
@ 10Parale [#9]

Du hast mich um meine Meinung gebeten und also füge ich diese hier an.

10 Aussagen:

1) Ich finde es super, dass ein solches Thema innert kürzester Zeit viele höchst lesenswerte Beiträge erhält. In 50 Stunden gab es 35 Beiträge von 15 verschiedenen Autoren. Sehr gut!

2) Wer den Katalog in Händen hält, der sieht: der Katalog ist gut gemacht. Viele Fotos erschliessen die Lose gut und lassen es oftmals zu, dass man sich ein ausreichendes Bild machen kann, um ein Gebot abgeben zu können

3) Das Konzept, NUR Briefmarken anzubieten (und keine Belege), ist interessant und keineswegs zum Scheitern verurteilt. Grundsätzlich ist es EINFACHER, nur Briefmarken anzubieten, denn bei Belegen ist die Beschreibung der Stücke oft schwierig und verlangt grosse Sachkompetenz, die nur wenige Anbieter haben

4) Es ist erfreulich, dass auf - offenbar berechtigte - Kritik der Auktionator reagiert und die Leser/Schreiber ernst nimmt (siehe obige Stellungnahmen)

5) Nicht allzu ernst nehmen sollte man meines Erachtens gewisse Schätzpreise. Bei einigen Beispielen scheinen mir die "Estimate"-Preise absurd hoch zu sein. Die Äusserungen des Auktionators in der Einleitung verlieren so viel an Glaubwürdigkeit. (Sorry).

6) auch sehr hoch ist die "buyers premium", das Aufgeld, mit 25 %. Das ist stolz, sehr stolz. Da erwartet der Kunde dann auch überdurchschnittliche Leistung. Vielleicht ist auch DARUM die Reaktion des einen oder anderen Lesers so direkt

7) die Feststellungen einiger Leser sind alarmierend und ernst zu nehmen. (Zum Glück reagiert der Auktionator gut; siehe Punkt 4)

8) Zu einzelnen kritischen Stücken erwartet der mögliche Käufer ein gültiges Attest eines anerkannten Prüfers

9) Schade ist, dass - wenn ein Attest vorhanden ist - dieses auch im Internet (online-Katalog) nicht einsehbar ist. Warum?

10) Wenn es zu einer Briefmarke bereits ein älteres Attest gibt, das einen Fehler beschreibt, und die Marke erscheint nun OHNE dieses "schlechte" Attest, dann ist das ein nachdenklich stimmendes Warnzeichen.

Es geht mir nicht darum, dem Auktionator zu schaden, aber wenn er sich selber schadet, dann ist er vielleicht dankbar, wenn man ihn darauf hinweist? Immerhin gilt: "You never get a second chance to make a first impression". Denn schliesslich ist es seine erste Auktion.

Ich masse mir noch kein endgültiges Urteil an, aber mir gefallen ein paar Dinge ehrlich gesagt nicht. Ich habe mir erlaubt, dies hier anzumerken. Ich würde mich freuen, wenn es sich herausstellt, dass der Auktionator die Zweifel zerstreuen kann bzw. wenn allfällige Fehler korrigiert werden oder zumindest nicht wiederholt werden.

Ich wünsche dem Neustarter grundsätzlich gutes Gelingen bei seinem Start, solange seine Absichten ehrlich und gut sind. Davon will ich bis auf Weiteres gerne ausgehen.

Einzelnen Kritikern sei aber auch gesagt: Aller Anfang ist schwer!

Freundliche Grüsse
Heinz7
 
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