Thema: Rumänien: Postrouten und Transportwege
10Parale Am: 09.04.2019 16:07:34 Gelesen: 63812# 161@  
Am schönsten ist es, wenn die Stempel auf einem Beleg Auskunft über die Postroute geben.

Dabei ist es gar nicht so einfach, das Dorf MALURILE im KREIS (rumäniche Abkürzung jud. für judetul) RAMNICU SARAT zu finden. Es gibt eine gleichlautende Stadt im Kreis Dambovita, ca. 450 Kilometer entfernt.

Ich fand ein Dorf names MALURI, etwa 31 Kilomter von FOCSANI entfernt und ich vermute, es handelt sich um das Dorf mit dem seltenen Landpoststempel. Die leicht veränderte Schreibweise gibt mir aber schon ein wenig zu denken.

Weshalb braucht dieser Brief, am 13. Oktober 1896 in MALURILE abgeschlagen, ganze 3 Tage, um an das nah gelegene Ziel zu kommen? Der Brief nahm nicht den direkten Weg über ein paar weitere kleine Dörfer bis Focsani, sondern, wie die Rückseite dokumentiert, landete der Brief zunächst einen Tag später in MAICANESTI (14. Oktober 1896) und dann am 15. Oktober in der Kreisstadt RAMNICU SARAT. Erst von dort wurde es nach FOCSANI, Hauptstadt des Bezirks VRANCEA befödert, wo der Brief am 16. Oktober 1896 eintrag.

Lt. Google MAPS wurde daraus also anstatt dem direkten Weg von ca. 30 Kilometer ein Postlauf von ca. 100 Kilometer über 3 weitere Poststationen.

Wenn man das mal vergleicht mit den Briefen nach Deutschland, die Heinz 7 uns kürzlich (siehe "Rumänien für Sammler") vorgestellt hat und die sehr sehr viel schneller via Eisenbahn befördert wurden, ist das schon ein gewaltiger Unterschied im Arbeitsablauf.

Liebe Grüße

10Parale


 
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