Thema: Deutsches Reich Oberschlesien:Typen- und Farbunterscheidung
Stefan Am: 18.04.2019 21:15:13 Gelesen: 10012# 16@  
@ evoVI [#15]

Glückwunsch. :-)

1. Habe ich die Marke als 12 a IV b richtig bestimmt?

Ja.

2. Zeigt die Marke den Plattenfehler VII von Feld 39?

Ja.

3. Ist der Stempel echt und zeitgerecht?

Der Stempelfarbe nach ja.

4. Würde eine Prüfung des Satzes Sinn machen? (Mindestprüfgebühr)

Ja, eine BPP-Prüfung macht Sinn. Bei Vorlage dürftest du über den Mindestsatz an Prüfkosten kommen. Ich gehe von einem Befund bzw. u.U. einem Attest aus, wenn es sich hier um das Original und nicht um eine der zahlreichen (zeitnah produzierten) Aufdruckfälschungen handelt, welche auch mit passabler Stempelfarbe zur Entwertung vorkommen können (mit Daten aus dem letzten Drittel des Monats März 1920 und danach, siehe u.a. die ehemalige Mi-Nr. 12c). Bei Bedarf zu den Prüfkosten bitte vorab den BPP-Prüfer Herrn Gruber kontaktieren.

Der Katalogwert im Michel ist meinem Eindruck nach etwas zu vernachlässigen, wenn man die Gesamtauflage von 40.000 überdruckten Marken à 150 Marken pro Schalterbogen und dem Vorkommen dieses Fehlers einmal pro Schalterbogen berücksichtigt. Derartige Stücke tauchen m.E. bei der Mi-Nr. 12 eher selten einmal auf. Ich würde ad hoc 50 % Michel zahlen, würde mir ein derart gut gestempeltes Stück angeboten werden. ;-)

Für mein seinerzeit aktuell Gruber BPP-befundetes Exemplar der Mi-Nr. 12a IIIAa postfrisch (ebenfalls einmal pro Schalterbogen vorkommend) hatte ich vor Jahren knapp 200 Euro bezahlt und seither nicht mehr in der Qualität im Angebot gesehen.

Da dieser Plattenfehler bei der Mi-Nr. 10-12 vorkommt, ist indirekt anhand der Verausgabungsdaten ersichtlich, dass die Bögen mit einem Letternsatz in der Reihenfolge 10 Pf. - 50 Pf. - 5 Pf. überdruckt wurden und man dabei den Fehler in den beiden Drucklettern "P" und "f" nicht korrigierte. Vor dem Druckbeginn jeder Nominale wurde die Druckplatte entsprechend umgebaut, d.h. Ziffern ausgetauscht bzw. entfernt. Dieser Plattenfehler kommt auch bei Aufdruckfälschungen vor.

Gruß
Pete
 
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