Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 20.04.2019 10:50:28 Gelesen: 243802# 400@  
Liebe Freunde,

noch etwas zu Briefen nach und von Frankreich:



Weil ich es bisher vergessen hatte, jetzt aber nachholen möchte, zeige ich euch die VO Nr. 11,934 vom 28.6.1858, die im VO - Blatt Nr. 34 vom 30.6.1858 gerade noch so rechtzeitig zum Postvertrag Bayern - Frankreich ab dem 1.7.1858 heraus kam und die zeigte, wie präzise hier nach neuem Muster zu verwiegen war.

Das in der VO mit "bayerisches Gewicht" genannte, uralte Münchener Loth (17,5g!), war somit endlich obsolet geworden, denn Frankobriefe nach Frankreich und Portobriefe aus Frankreich waren bis dato noch immer nach diesem Gewicht zu taxieren und zwar so, dass bis 1/2 Münchener Loth inklusive einfach war (also 8,75g inkl.).

Auch hatten nur die Poststellen Gewichte in fanzösischen Grammen, die Kartenschlüsse zu Frankreich führten, also nur ganz wenige, so dass man mit den ab 1850 international üblichen Zollgewichten (1 Loth = 15,625g) arbeiten musste und darauf bedacht war, die richtigen Teil - Loth - Gewichte vorrätig zu haben, um die Taxen korrekt zu ermitteln. Hierfür wurden ausgegeben: 3/10, 4/10, 5/10 und 6/10 Loth - Gewichte, womit alle möglichen Gewichtsstufen nach/von Frankreich messbar waren (bis 10g inkl. - bis 20g inkl. - bis 30g inkl. usw. mussten umständlich mit 1 Zollpfund = 32 Zolloth - Teilgewichten abgewogen werden, also fast so kompliziert wie heute der Alltag in der EU!).

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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