Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 20.04.2019 11:00:12 Gelesen: 244407# 401@  
Liebe Freunde,

falsch taxierte Auslandsbriefe sind bei Bayern so selten, wie Kettenraucher in Filmen der 1950er Jahre - dennoch ist es immer wieder schön, mal einen nett daher kommenden zeigen zu können.



Als selbiger präsentiert sich ein einfachre (bis 1 Loth) Portobrief aus München vom 23.12.1858 an Firma Frowein & Co in Arnhem (deutsch: Arnheim) an der preussisch - niederländischen Grenze. Die doch sehr erfahrene Aufgabepost taxierte ihn zuest wie einen gewöhnlichen DÖPV - Brief über 20 Meilen nach Preussen mit 4 Silbergroschen, ehe man bemerkte, dass dergleichen falsch war. Nun strich man die falsche 4 und ersetzte sie durch die korrekte Portoforderung Bayerns an Preussen mit 3 Sgr., die Preussen auch siegelseitig im Rahmen ihrer Abrechnungen mit der NL - Post wiederholte.

Die Niederlande beließen den blauen Wirrwarr und notierten einfach ihr Gesamtporto von 25 Cents, die der Empfänger am 26.12. berappen durfte.

Der Absender, Max Wassermann in München, teilte der Fa. Frowein mit, dass der Java - Caffee der letzten Zeit in Preis und Qualität nicht dem entsprechen würde, was man als Proben damals nach München geschickt hatte und man darüber sehr erbost sei. Auch so erklärt sich mancher Portobrief, der frankiert aber auch nicht viel günstiger gewesen wäre.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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