Thema: Deutsches Reich Oberschlesien:Typen- und Farbunterscheidung
Stefan Am: 30.04.2019 21:33:02 Gelesen: 9651# 19@  
@ evoVI [#18]

Nochmals Glückwunsch!

@ evoVI [#17]

Dieser Plattenfehler kommt auch bei Aufdruckfälschungen vor. Da wird der Plattenfehler gleich mit gefälscht?

Ja. Die Druckreihenfolge der Mi-Nrn. 10-12 lag bei 10 Pf. - 50 Pf. - 5 Pf. Von Druckauftrag zu Druckauftrag nahm die Anzahl der Plattenfehler zu, welche Michel katalogisiert. Tatsächlich sind es noch einige mehr, so dass man diese Ausgabe unter Verwendung der verschiedenen Aufdrucktypen und Urmarkenplattenfehler durchaus plattieren kann. Ein Schalterbogen = ein Druckbogen umfasst 10 Marken waagerecht und 15 Marken senkrecht, diese aufgeteilt in sechs Blocks à 5x5 = 25 Marken.

Zwischen den einzelnen Blocks befinden sich Leerfelder. Zwischen den einzelnen Druckaufträgen wurden in der Druckerei Erdmann & Raabe in Oppeln die Druckstöckel bearbeitet und entsprechende Ziffern entfernt bzw. ausgetauscht, um die neue Nominale für den Überdruck zu erhalten. Dabei muss die Druckplatte zumindest in die sechs Blocks à 25 Einzelklischees zerlegt worden sein, wobei man bei der anschließenden Montage nicht auf die Reihenfolge der Blocks achtete. Daher "wandert" ein Plattenfehler von Bogenfeld zu Bogenfeld, wobei der Platz innerhalb eines Blocks beibehalten wird.

1. Plattenfehler "i" statt "f" in "Pf.":

-> Mi-Nr. 11: Feld 63
-> Mi-Nr. 12: Feld 13
-> Mi-Nr. 10: Feld 13

2. Plattenfehler "t" statt "f" in "Pf." (bzw. besser "Fr." statt "Pf."):

-> Mi-Nr. 12: Feld 39
-> Mi-Nr. 10: Feld 139 (mit Urmarkenfehler hohes "H")

3. Plattenfehler "Pf" anstelle "Pf." (fehlender Punkt):

-> Mi-Nr. 10: Feld 135



Jeder Bogen der Mi-Nr. 6 bzw. auch die Aufdruckmarken Mi-Nr. 10 und 11 weisen in der neunten senkrechten Markenreihe (Bogenfeld 9; 19; 29 usw.) einen Plattenfehler auf, welcher als "hohes "H"" im Katalog (und auch in der Fachliteratur) deklariert wird. Dabei handelt es sich um einen halbwegs waagerecht verlaufenden Strich links oberhalb des Ovals, also oberhalb des Schriftbandes "ON" von "COMMISSION". Dieser Plattenfehler der Urmarke kommt demnach 15x pro Schalterbogen vor. Der Plattenfehler im Aufdruck der Mi-Nr. 10 - "Pf" anstelle "Pf." (fehlender Punkt) - kommt im Original auf Bogenfeld 135 vor, also ohne den Plattenfehler "hohes "H"". Bei dem nachfolgenden Exemplar ist dieser Urmarkenplattenfehler allerdings vorhanden:



Demnach handelt es sich hier um eine Aufdruckfälschung.

Die Aufdruckfehler der Mi-Nr. 10 sollten auch auf dem Fehldruck Mi-Nr. 10 F vorkommen, wahrscheinlich ebenfalls auf den Fälschungen der Mi-Nr. 10 F sowie den Aufdruckfälschungen (Doppeldrucke, Dreifachdrucke, Kopfsteher usw.) der Mi-Nr. 10-12. Bei den im ersten Scan gezeigten Exemplaren der Mi-Nr. 12 handelt es sich ebenfalls um Aufdruckfälschungen. Die Originale wären sehr selten (nicht im Katalog als kopfstehender Aufdruck bzw. Doppeldruck mit Plattenfehler erwähnt)

Gruß
Pete
 
Quelle: www.philaseiten.de
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