Thema: Eigene Sammlung: Dokumentation und Beschreibung
10Parale Am: 09.05.2019 21:59:16 Gelesen: 3037# 2@  
@ Didi [#1]

Hallo Dietmar,

du stellst wichtige Fragen, die jeden ernsthaften Sammler umtreiben.

Ich gebe dir ein Beispiel:

Auf einer Auktion habe ich einen Brief mit der ersten Briefmarke der Welt ersteigert. Natürlich bewahre ich die Rechnung zur Dokumentation auf. Der Brief habe ich auf einem starken weißen Hintergrundpapier befestigt und ihn in der durchsichtigen Folie belassen, welches mir das Auktionshaus geschickt hat. Darauf befindet sich noch die Losnummer, der Ausruf, die Auktions-Nr. und eine Beschreibung in englischer Sprache, also wichtige Informationen.

Ich habe noch ein kleines Booklet hinzugefügt, welches ich 2015 in London erworben habe und den Titel trägt: "Philatelistic Events that changed the world".

Auf einem weiteren Blatt habe ich die Titelseite des Auktionskataloges vom 20. Februar 2019 ausgeschnitten und ein Bild des Loses darauf montiert, damit ich gleich erkenne, woher ich das Los habe. Dann folgt die Rechnung.

Meine Sammlung hat einen Titel und eine Widmung. Am 10.10.2018 war ich in der Jerusalem Synagoge in Prag und mich dort entschlossen, meine Sammlung neu zu ordnen. Eine moderne Ansichtskarte und die dazugehörige Eintrittskarte dokumentieren dieses Erlebnis und geben für mich den Sinn der Sammlung.

Ich dokumentiere jede Marke und jeden Brief auf seine eigene Weise. Bei Losen, die ich bei ebay ersteigert habe, notiere ich den Verkäufernamen, Datum und den Verkaufspreis.

Bei anderen Briefen sammle ich alle Informationen und versuche sie gezielt rund um den Brief zu platzieren. Ich sammle zugegebenermaßen sehr eigensinnig.

Natürlich hängt alles davon ab, welche Absicht du verfolgst. Ich fühle mich ziemlich frei in meinen Handlungen und bin immer noch am Nachdenken, durch welche äußere Gestaltung man beispielsweise Desinteressierte und Nichtsammler auf die Philatelie aufmerksam machen könnte. Ich hätte schon einige Pläne, möchte die aber nicht plakatieren, denn dann findet sich schnell einer, der einem die gute Idee stiehlt.

Also, das Ei des Kolumbus muss jeden Tag neu erfunden werden. Ein Aussteller bin ich nicht, ich konnte mich nie für die schwerlastigen Rahmen begeistern, die manche Hallen in Labyrinthe verwandeln und die man einer nach dem anderen abarbeiten sollte. Das ist auch nicht mein Ziel. Mein Ziel ist es auch noch nicht zu vererben.

Wenn du gute, teure Sachen hast und sie eines Tages verkaufen willst, machen gute Auktionshäuser die Arbeit für dich. Am schlimmsten finde ich, wenn Verkäufer die Preise auf den Brief oder auf die Rückseite der Marke kritzeln. Lieber eine Excel- oder Word-Datei anlegen oder eine Power-Point Präsentation, die du schnell auf einen Stick ziehen oder in einer Cloud weitergeben kannst.

Wer Spaß an seiner Sammlung hat, dem ist keine Mühe zu viel.

Die Scans zeigen mal das Beispiel "One Penny Black" mit 3 von 4 Blättern und das Titelblatt meiner Sammlung. Die Rechnung ist das 4. Blatt der Doku und fehlt hier.

Liebe Grüße

10Parale




 
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