Thema: Altdeutschland Bayern Eingehende Briefe
bayern klassisch Am: 10.05.2019 14:53:57 Gelesen: 188353# 321@  
Liebe Freunde,

ein Dienstbrief, bei Baden mit D.S. für Dienst - Sache gekennzeichnet und mit dem Behördensiegel von Mannheim am 11.8.1849 versehen, wurde korrekt von der Aufgabepost untaxiert belassen. Empfänger war das bayer. Kreis- und Stadtgericht in Nürnberg. Gem. Postvertrag Baden - Bayern vom 1.1.1843 waren die gegenseitigen Diensteskorrespondenzen in Staatsangelegenheiten portofrei zu belassen.



Der Kartenschluß Mannheim - Würzburg funktionierte auch gut, denn schon am Folgetag war der Dienstbrief in Würzburg. Siegelseitig war der Ortsstempel abzuschlagen, was man in schöner blauer Stempelfarbe erledigte - nur der Abschlag eine Auslage - Stempels war für portofreie Briefe natürlich obsolet, denn eine Auslage, also eine fremde Portobelastung, gab es hier ja gar nicht.

Warum auch immer - in Würzburg stempelte man den Auslagestempel auf die badische Franchise D.S., ohne ihn freilich zu taxieren. So dürfte sich auch die Zielpost in Nürnberg gewundert haben, als sie ihn noch am selben Tag erhielt, wie ich auch, denn dergleichen hatte ich bis dato noch nie gesehen. Hätte Mannheim besser gestempelt, wäre es ein Traum - so ist es zwar kein Albtraum, aber ein bisserl traurig bin ich schon, dass er nicht so schön ist, wie ich ihn mir gewünscht hätte.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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