Thema: Gestempelte, handschriftliche oder Postvermerke als Label auf Belegen
Rainer HH Am: 14.10.2009 19:11:29 Gelesen: 540011# 161@  
In meinem Sammlungsteil Heuss I befinden sich ein paar Stempel, die ich Euch nicht vorenthalten möchte. Auch moderne Postgeschichte kann viele Facetten haben.

Einschreib-Versuchsstempel von 1962

Nach einem 1. Versuch in den Jahren 1957 - 1959 in Frankfurt/Main und Düsseldorf, die R-Zettel durch Stempel zu ersetzen fand 1962 ein weiterer Versuch in 16 verschiedenen Postämtern statt. Hier der Stempel aus Düsseldorf vom 19. 3. 1962



Behördenpost nach Westberlin erhielt häufig vom Absender einen auffälligen Vermerk, damit das Schreiben nicht irrtümlich im Ostsektor landete, hier eine Drucksache (leider ohne Inhalt, wahrscheinlich eine Einladung) des Bundeskanzlers.



Ämter weigerten sich, Nachgebühren zu zahlen um die Stadtkasse zu schonen. Da der Inhalt jedoch wichtige Terminsachen enthalten haben könnte, wurden diese Briefe geöffnet, der Inhalt entnommen und der leere Umschlag wieder zurück gesandt.



Die Bahn war schneller als die Luftpost, daher wurde trotz bezahlter Luftpostgebühr diese Privatganzsache mit der Bahn befördert.



Adressteil einer Sendung in die DDR, deren Inhalt beanstandet wurde. Bei diesen Sendungen gab es strenge Vorschriften, was den Inhalt betraf, Zeitungen und Zeitschriften (West-Propaganda) waren untersagt.


Passend zum obigen Beleg der Stempel des Zollamtes Mannheim. Auch wenn die DDR nie offiziell anerkannt wurde, wurde augenscheinlich eine Zollabfertigung einer Sendung von Mannheim nach Plauen durchgeführt.



Dieser Einschreibbrief wurde nicht am Postschalter gegen Quittung abgegeben, sondern lediglich in einen Briefkasten geworfen. Trotzdem wurde das Einschreiben erkannt, er erhielt neben dem R-Zettel einen gestempelten Hinweis auf die Einlieferung.



Für Annahmen nachweispflichtiger Sendungen ausserhalb normaler Schalterstunden wurde eine Spätgebühr erhoben. Oft mit Freimarken verrechnet, wurde hier die Gebühr bar eingezahlt und der Brief erhielt einen entsprechenden Vermerk. Dieser Stempel wurde wohl in großer Eile gefertigt, mit dem Setzfehler "Spätgbebühr"


 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/508
https://www.philaseiten.de/beitrag/20314