Thema: Fälschungen zum Schaden der Post in Deutschland seit der Euroeinführung
Journalist Am: 15.05.2019 17:44:24 Gelesen: 88784# 66@  
@ Journalist [#32]

Hallo an alle,

in obiger Meldung wurde ja bereits die erste Fälschung der Blumenmarke "Schwertlilie" (145 Cent) in Rollenform kurz vorgestellt. Weiter gab es bisher unbestätigte Aussagen, dass von diesem Motiv weitere Fälschungen vorliegen sollen.

Dies kann nun mit heutiger Meldung bestätigt werden. Vor kurzem wurden bei ebay 50 Kleinbogen des Motivs Schwertlilie als "gültige Frankaturware" angeboten und erfolgreich versteigert. Der Versand erfolgte aus Hannover. Nicht nur der Höchstbietende sondern auch die unterlegenen Bieter bekamen ein nachträgliches Angebot. Verkauft wurden so mindestens 1000 bis 5000 Marken, die allerdings gefälscht sind, wie die folgenden ersten Bilder und eine erste grobe Schnellanalyse ergeben hat. Gekauft haben dürften diese Marken hauptsächlich Online-Versandhändler bei ebay, die so ihre Portokosten weiter mit gültiger Frankaturware unter Postpreis aufpeppen wollen.



Gezeigt wird oben rechts ein gefälschter 6er Teil eines Kleinbogens sowie rechts unten daneben eine echte Marke im Vergleich.

Wie man leicht sieht, sind die Fälschungen etwas matter und nicht kräftig wie bei der echten Marke. Wie schon auch an anderer Stelle mehrmals erwähnt, ist hier besonders wieder der Schriftzug "Schwertlilie" unscharf gedruckt. Dies liegt daran, das bei der echten Marke keine Passerverschiebungen vorkommen, zum anderen aber auch an einer separaten sauberen Buchstabenumrandung, die bei der Fälschung fehlt.



Betrachtet man weiter die Zähnung, besonders von der Rückseite so ergeben sich weitere Unterschiede, diese scheint ohne eine Messung vorgenommen zu haben, etwas größer bezüglich der Löcher und wenn man mit einer 60-fach Lupe schaut, sogar leicht konisch nach innen und die Fälschungslöcher weißen eine bräunliche "Randfärbung" auf.



Bezüglich des Schriftzuges "Schwertlilie" gibt es allerdings auch Kleinbogen, die nicht ganz so schlecht aussehen, wie das erste Bild, wie der folgende Scan eines anderen gefälschten Kleinbogens zeigt:



Die Marken weißen oberflächlich eine schwache Fluoreszenz auf, es scheint sich hier um eine Oberflächenbeschichtung zu handeln.

Vergleicht man den weißen Bereich so stellt man weitere Unterschiede fest, bei den echten Marken zeigen sich die weißen Flächen eher glatt und matt während diese bei der Fälschung eher etwas glänzender sind und eine "rauhere" Oberfläche zeigen.

Betrachtet man die Marken mit einem Infrarotlaser mit 980 Nanometer, so sieht man bei der Fälschung keine Reaktion, bei der echten Marke sieht man besonders im Bereich der grünen Flächen eine grünliche Fluoreszenzreaktion.

Ob es von diesem Motiv noch andere Fälschungsvarianten gibt, steht derzeit noch nicht fest, der Autor will es aber auch nicht ausschließen.

Eine genauere Analyse und Vorstellung wird noch erfolgen - soweit für heute neues aus der Fälscherküche.

Viele Grüße Jürgen
 
Quelle: www.philaseiten.de
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