Thema: (?) (241) Nachportobelege / Nacherhebung von Porto
SH-Sammler Am: 22.05.2019 15:36:24 Gelesen: 103664# 151@  
@ epem7081 [#147]

Hallo Edwin,

Dein Brief hat mich gefesselt. Ich fragte mich, warum denn so viel Nachtaxe bezahlt werden musste. Nach dem Zusammensuchen der damaligen Tarifstufen habe ich dann versucht, die Berechnung des Nachportos nachzustellen. Nachstehend das Ergebnis:

Ich sehe als erstes oben links auf dem Umschlag eine 4 für 4-faches Gewicht.
Der Standardbrief von Deutschland ins Ausland kostete im Jahr 1932 = 30 Pfennig. Bei Übergewicht 30 Pf plus 15 Pf. pro jede weitere 20 Gramm Stufe.

Die Brieftaxe hätte also für die erste Gewichtsstufe 30 Pf. plus 3 x 15 Pf. für die weiteren 3 Gewichtsstufen = total 75 Pfennige betragen, es fehlten also 50 Pfennige.

Wie viel hat damals ein 4-facher Brief aus der Schweiz nach Deutschland gekostet?

Der Standardtarif war 30 Rappen plus 20 Rp. pro jede weitere 20 Gramm Stufe.
Das Schweizer Auslandporto wäre dann 30 plus 3 x 20 = 90 Rappen gewesen.

Nun kommt die Berechnung der Nachgebühr:

Doppeltes fehlendes Porto = 100, multipliziert mit dem schweiz. Tarif von 90. Das Ganze jetzt dividieren durch das deutsche Auslandporto (75) ergibt die Nachgebühr von 120 Rappen.

Und jetzt: Warum sind “nur” 110 Rappen nachtaxiert worden? Hat der Postbeamte anders gerechnet? Oder hatte er keine 10 – er Portomarken mehr auf Lager?
Wir werden es nie erfahren. Aber die Nachtaxe von 1.10 Franken ist ja auch für Davos schon heftig,

meint

SH-Sammler
Hanspeter
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1328
https://www.philaseiten.de/beitrag/203940