Thema: (?) (1916) Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
filunski Am: 25.05.2019 21:18:27 Gelesen: 438617# 113@  
@ Tuffi [#109]

Lieber Walter,

du hast völlig Recht, das ist ja auch genau das Problem weshalb wir von diesen frühen HRSt, vor allem auch aus dem Testbetrieb in Leipzig und wohl auch in Frankfurt, kaum Nachweise/Belege haben. Postaufkommen gab es da sicherlich jede Menge aber die unhandlichen Kartons, verknitterten Packpapiere und sonstige "sammelunwürdige" Unterlagen wurden anscheinend recht vollständig entsorgt. Mümmels drei Belege sind ein reiner Glücksfall, wahrscheinlich wurden die damals nur vergessen und dann gerieten sie schon früh in die Hände von Infla-Sammlern die sie wegen der Infla-Frankatur aufhoben. Über die damalige Testphase mit den HRSt ist ja bis heute noch nicht viel bekannt.

Die anscheinend philatelistische "Unattraktivität" der HRSt, ihrer Belege und natürlich erst recht, der damit entwerteten Marken, lassen diese heute in vielen Fällen zu kleinen, manchmal auch ganz großen Raritäten werden. Das versteht auch heute noch lange nicht jeder Philatelist, aber insbesondere diese drei "Mümmel-Belege" sind richtige philatelistische Höhepunkte. Buntfrankaturen altdeutscher Saaten sind dagegen fast schon Massenware (nicht böse sein liebe Altdeutschland- und Klassiksammler, das soll solche schönen Dinge und auch das Sammelgebiet nicht abwerten. ;-))

Wer hat denn schon solch einen Beleg aufgehoben:



Keine tolle Frankatur, Marke mal gerade so von ein paar ungeliebten Wellen berührt (zum Glück, so kam niemand auf die Idee sie abzulösen!) und auch sonst nichts spektakuläres, Erhaltungszustand auch eher mittelmäßig. Wenigstens landete er nicht im Abfall sondern geriet nur irgendwo in Vergessenheit bis ich ihn irgendwann in die Hände bekam und wegen des HRSt aufhob. Und der ist ja wieder durchaus sehenswert:



Sicher nicht nur Bernhard wird an der Aptierung Gefallen finden. ;-)

Viele Grüße,
Peter
 
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