Thema: Luxemburg Eingehende Briefe
Stamps99 Am: 27.05.2019 12:19:26 Gelesen: 27961# 66@  
Hallo,

in der Zeit des Deutsch-Österreichischen Postvereins gehört Preußen zu den weniger seltenen Aufgabeländern. Allerdings war in Preußen offenbar nicht überall bekannt, dass auch Luxemburg zum Postverein gehörte. Zunächst ein Brief aus Aachen aus bekannter Korrespondenz, bei dem alles richtig war: Ein Franco-Brief im Wechselverkehr, bei dem für die Strecke von 10-20 Meilen 2 Sgr verklebt waren.



In Naumburg war man sich der Mitgliedschaft Luxemburgs im Postverein anscheinend nicht bewusst. Während Briefe in das Ausland auch barfrankiert werden durften, sollten Briefe gem. Art. 20 des Postvertrages tunlichst mit Marken frankiert werden.



3 Sgr für mehr als 20 Meilen entsprechen dem Tarif, allerdings war eine Barfrankatur im Wechselverkehr nicht vorgesehen - hier hätten Marken verklebt werden müssen.

Briefe in das Ausland durften auch unfrankiert aufgegeben werden, für unfrankierte Briefe in den Postverein sah Art. 21 des Postvertrages einen Strafzuschlag von 1 Sgr vor.



Der Strafzuschlag fehlt hier, es hätten 4 Sgr taxiert werden müssen - den Luxemburgern war es wohl egal, denn der fehlende Groschen stand der preußischen Aufgabepost zu.

Gruß Ralf
 
Quelle: www.philaseiten.de
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