Thema: (?) (668) Postverhältnisse Bayern - Österreich
bayern klassisch Am: 30.05.2019 09:36:33 Gelesen: 173334# 343@  
Liebe Freunde,

wie schon in dem letzten Rundbrief der ARGE Bayern klassisch http://www.arge-bayern.net von mir angestoßen, geht es hier um die Feststellung, welche österreichischen Poststellen O.B.C. - Stempel führten und welche nicht. Gerade bei Briefen mit Nebenstempeln bei der Aufgabe könnte man zu Erkenntnissen hierüber gelangen.



Ein Dienstbrief aus Wien vom 11.4.1844 zeigt uns den Aufgabestempel und Franco in Rot, den glasklaren Abschlag des O.B.C. - Stempels aber in schwarzer Farbe (ich weiß, es gibt keine schwarze Farbe). Oben links wurde noch vermerkt "in Dienstsachen", um damit den Posten in Österreich und Bayern zu dokumentieren, dass hier keine privaten Interessen tangiert wurden und der Brief von jeder Seite gebührenfrei zu befördern war. Als Zeichen dieser Gebührenfreiheit brachte man das liegende "X" an, welches auch alles Poststellen respektierten.

Wien nutzen für diesen Brief an das Kreis- und Stadtgericht in Nürnberg seinen Paketschluß nach München, wo der Brief 3 Tage später eintraf, um von dort nach Nürnberg kartiert zu werden (Abgabestempel mangelt leider).

Die Frage ist nun: Da Wien offensichtlich üblicherweise bei Frankobriefen in roter Farbe stempelte, könnte es sein, dass in Österreich unterwegs eine Poststelle mit ihrem schwarzen O.B.C. - Stempel nachstempelte, oder hatte Wien tatsächlich und ungewöhnlich für diese Zeit, 2 Stempelkissen am Start, ein rotes und ein schwarzes? Nun, unterwegs gab es nicht in Österreich, weil Wien das Briefepaket schloß und München erstmals dieses öffnete, auch hatte man in München B.O.C. - Stempel, aber sicher keinen O.B.C. - Stempel, so dass mit denkbar größter Wahrscheinlichkeit Wien über mehrere Stempelkissen verfügt haben musste.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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