Thema: (?) (57) Alliierte Besetzung SBZ Dauerserie Köpfe I und Köpfe II Belege
hannibal Am: 02.06.2019 21:30:14 Gelesen: 21692# 19@  
Hallo Detlev,

die Rückseite des Briefes ist bis auf die Absenderangabe leer.

Die Vorderseite mit den Stempeln von Eisenach und dem SST vom 01.3.50 ist für die Erklärung des Laufweges ausreichend. Die Aufnahme des Luftpostdienstes zum 01.3.1950 in der DDR mit allen europäischen und außereuropäischen Ländern (Ausnahme Spanien und Japan) wurde in der Verfügung 61/1950 geregelt. Danach sind "Die in der DDR aufkommenden Luftpostsendungen nach dem Ausland ... wie Eilsendungen zu behandeln ... und auf dem kürzestem Wege ... dem Postamt Berlin NW 7 zuzuleiten" Der SST Luftpost in alle Welt wurde eigens zu diesem Anlass angefertigt und nur im Postamt NW 7 nur am 01.3.1950 (es gibt wenige Ausnahmen) eingesetzt.

Er durfte nur neben der Frankatut abgeschlagen werden und nicht für Gefälligkeitsabstempelungen verwendet werden.

Der Brief ist also nach der Auflieferung in Eisenach per Bahn nach Berlin geleitet und dort im Postamt Berlin NW 7 bearbeitet worden, der abgeschlagene SST ist der Nachweis.

Die US-Post hat oft auf LuPo der Zeit keine Stempel rückseitig abgeschlagen.

Zum Thema gibt es in der Schriftenreihe zum Sammelgebiet DDR der ARGE DDR Spezial, Heft 35 eine ausgezeichnete Ausarbeitung von Horst Teichmann "Luftfahrt und Luftpost in der SBZ/DDR von 1945 bis 1956". Darin gibt es ausführliche Beispielabbildungen von Belegen und Erklärung der Ableitung von Luftpostsendungen u.a. nach Übersee über Prag.

Nachfolgend noch ein Beleg des bekannten Sammlers, Prüfers und Vorsitzendem des BC Hallensia, Kurt Zirkenbach, bei dem erst im PA Berlin NW 7 die Frankatur - ein Sechserblock SBZ 219a - mit BERLIN NW 7 s 01.3.1950.-10 entwertet wurde.



Auch dieser Beleg (den ich schon in einem anderen Thema gezeigt hatte) trägt keine weiteren Stempel.

Viele Grüße
Peter
 
Quelle: www.philaseiten.de
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