Thema: Beitragserie: Echt gelaufene Belege
Detlev0405 Am: 15.06.2019 10:04:58 Gelesen: 8803# 17@  
Ich muss ein bisschen schmunzeln, wenn ich Richards „Definition“ für echt gelaufene Belege lese:
…..authentische Belege exotischer Länder und Gebiete ….
Nicht gewünscht sind Länder und Gebiete, die reichlich zu finden sind, zum Beispiel aus Mitteleuropa, und nicht gewünscht sind auch sichtbar oder vermutlich "gemachte" oder "Sammlerbelege".

Keine Angst, ich habe sehr wohl verstanden, worum es Richard ging und auch in den einzelnen Beiträgen gesehen, wie ernst es viele Mitglieder hier nehmen, diesem Anspruch gerecht zu werden.

Nur gibt es wohl auch in Mitteleuropa auch exotische Gebiete, die nach einer Behandlung in einem eigenen Beitrag rufen. Ich sehe das an meinem Beitrag zur Luftpost der Tschechoslowakei bis 1939. Bei Auktionen finden sich noch einige Mitbieter, bei der Behandlung der Problematik in Foren sieht es schon sehr dünn aus. Dabei liefern viele Beiträge zu echt gelaufenen Belegen wissenswertes, was man sonst nirgendwo so konzentriert findet. Mich persönlich haben da besonders die Beiträge und vor allem Belege zur rumänischen Post in den Anfangsjahren beeindruckt.

Was die gemachten Belege betrifft, muss ich Richard hier zu einem Teil widersprechen. Luftpost ohne Erstflugbelege sind wie eine Suppe ohne Salz. Und die sind alle „gemacht“. Ich gebe Richard Recht an der Stelle, dass diese Belege mit der Zeit eine gewisse Langeweile hervorrufen – auch beim Ansammeln. Deshalb hatte ich mich dann auch primär auf die Bedarfsluftpost konzentriert, dabei aber sowohl abgehende als auch ankommende Post berücksichtigt.

Schön, dass Ingo in seinem Beitrag [#8] eine Lanze für die „Allerweltsbelege“ bricht. Ich stimme dem zu, dass jeder einzelne Beleg eine eigene Geschichte erzählt, man muss sie nur entschlüsseln und dann dem Leser im Forum darbieten. Und was die Kritik an der Sauberkeit von Stempeln angeht, ich finde sie ungerecht. Ich habe das Phänomen, dass Athen als Durchgangs- und Umschlagflughafen für die 4 großen Linien ihrer Zeit einen katastrophalen Stempelabschlag produzierte. Soll ich deswegen den ganzen Beleg verdammen ? Auch wenn der Durchgangsstempel wichtig ist, er hindert mich nicht die ganze Geschichte des Beleges logisch zu erzählen. Also bitte auch mit etwas Toleranz herangehen.

…...sind die PhilaSeiten im Verhältnis zu allen anderen deutschsprachigen philatelistischen Sammlerforen zu einem herausragenden Forum geworden, ….

Diese Aussage von Ingo im Beitrag [#9] kann ich nur aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich habe hier meinen „Lehrer“ ( Wolfgang = Saintex ) im Umgang mit Luftpost und dessen Aufarbeitung gefunden und profitiere von seinem enormen Wissen. Nachdem ich Richard noch vor einem Jahr abschlägig beschieden hatte, als er mir den Kontakt zur ARGE Tschechoslowakei herstellen wollte, habe ich jetzt selber Kontakt zu Mitgliedern gesucht über unseren Rudi63. Wir haben zusammen ! einen Beleg bearbeitet, der das gemeinsame Wissen aller und auch der Ressourcen bedurfte. Nachdem ich meinen im Juli erscheinenden Beitrag vorab zur Zustimmung allen Beteiligten (das mache ich immer, wenn Teilbeiträge von anderen Lesern erbracht werden) geschickt hatte, kam auch von der ARGE die Anfrage zur Nutzung meiner Beiträge. Das zeigt mir, wie intensiv auch renommierte Bereiche der Philatelie dieses Forum nutzen – wenn auch teilweise nur passiv.

Ich kann nur jeden ermutigen, der sich mit dem Phänomen Bedarfsbelege (so nenne ich die „echt gelaufenen Belege“) beschäftigt, es weiter zu tun und uns die Geschichten zu den Belegen zu erzählen.

Gruß
Detlev
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/9417
https://www.philaseiten.de/beitrag/205582