Thema: Der Baden Fehldruck
Hornblower Am: 21.06.2019 08:19:48 Gelesen: 15041# 44@  
Besten Dank für den Link mit der Auktionsbeschreibung. Mein Mißtrauen wird dadurch aber nicht abgebaut.

1985 bzw. 1986 wurde das ungebrauchte Stück von Paul Würger und Josef Englert als "Probedruck" oder "Andruck-Vorlage" bezeichnet - eine Kopie des Schreibens liegt mir vor. Maria Brettl hat in ihrem Befund vom 23. März 1995 nur von einem Originaldruck gesprochen, dessen Herkunft sie nicht klären könne (Kopie liegt mir ebenfalls vor).

Die "Veränderung-durch-Tresorbrand-Theorie" haben wir in der ArGe Baden anhand eines Knochens ausprobiert, die Marke war völlig verdorben. Wie soll zudem bei großer Hitze, welche das Papier angeblich verfärbt, der Originalgummi unberührt bleiben?

Das ungebrauchte Stück wurde auch auf der 209. INTERPHILA-Auktion im Mai 1995 für 600.000 DM angeboten, blieb aber unverkauft. Ich habe schon damals auf diese ganzen Widersprüche hingewiesen, ohne auch nur eine Antwort zu bekommen. 1956 war es bereits bei Shanahan aufgetaucht und für 10 Pfund angeboten worden...

Alle Atteste (Calves, Brun, Roumet etc.) sprechen immer von einem Originaldruck, was ich nachvollziehen kann. Meines Erachtens wurde nämlich hierfür eines der drei erhaltenen Originaldruckstöckel benützt. Hergestellt hat es wohl Julius Maus (1855-1934)in Baden-Baden, der ein solches Stück hatte und damit auf Originalpapier, sprich breiten Bogenrändern der 3b, Spielereien anfertigte (ich erinnere hier an den "Simon-Fehldruck").

Den Knochen halte ich offen gestanden für eine Farbverfälschung, obwohl mich Herr Sismondos Attest im Wortlaut immer noch interessieren würde...

Meiner (zugegebener Maßen unmaßgeblicher) Meinung nach wird hier versucht, aus einem bei der Menschheit offenbar unbegrenzt vorhandenen Rohstoff Kapital zu schlagen.

Gruß
Michael Ullrich
 
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