Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 24.06.2019 07:01:00 Gelesen: 390731# 467@  
Postwertzeichen Dauerserie „Blumen“
Motiv: „Buschwindröschen“

Zephyr, der Gott des Windes, der in der Antike als Frühlingsbote verehrt wurde, soll einst mit der liebreizenden Nymphe Anemona angebandelt haben. Als seine Gattin Flora, die Göttin der Blüte, davon hörte, verwandelte sie ihre Rivalin kurzerhand in eine Blume. Wie schön die Nymphe gewesen sein muss, lässt sich im Frühjahr bei einem Waldspaziergang erahnen, wenn die ersten Buschwindröschen, deren botanischer Name Anemone Nemorosa lautet, ihre zarten Köpfchen aus der noch winterkalten Erde strecken.

Die Wild- und Wiesenpflanze mit dem strahlend weißen Blütenkranz und den gelben Staubblättern stammt aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie wächst in den gemäßigten Zonen Europas und Asiens in Wäldern und an Waldrändern, fühlt sich aber auch als Bodendecker und Unterpflanzung im Garten wohl. In der Antike galt das Buschwindröschen als Heilpflanze, heute spielt es in der Medizin keine Rolle mehr. Wie alle Hahnenfußgewächse enthält es Protoanemonin, das für Tiere und Menschen giftig ist. Wegen ihrer Toxizität wurden Hahnenfußgewächse früher zur Herstellung von Pfeilgift verwendet. Die botanische Erstbeschreibung der Anemone nemorosa erfolgte im Jahr 1753 durch Carl von Linné. Zum ersten Mal erwähnt wurde das Buschwindröschen aber schon im Jahr 1500 in dem vom deutschen Wundarzt Hieronymus Brunschwig verfassten „Kleinen Destillierbuch“.

Das Buschwindröschen hat unzählige, sehr unterschiedliche und oft nur regional gebräuchliche Trivialnamen, die sich zumeist auf ihre weiße Blüte („Käsblümli“ und „Quarkblume“) und ihre Frühblüher-Eigenschaft („Schneekaterl“ und „Osterblume“) beziehen. Die Wissenschaft erklärt: Weil sich die feinen Blütenblätter beim kleinsten Wind (griech. „anemos“) bewegen und das Buschwindröschen an schattigen, waldreichen (lat. „nemorosa“) Stellen wächst, heißt es Anemone nemorosa. Doch klingt nicht auch in der botanisch korrekten Bezeichnung noch das Bild des Windgottes an, der die verzauberte Geliebte an lauschigen Orten sanft berührt?





Ausgabetag: 01.07.2019
Wert (in Euro Cent): 155
Motiv: Buschwindröschen, Foto © Stefan Klein und Olaf Neumann, Iserlohn
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Stefan Klein und Olaf Neumann Iserlohn
Druck: Mehrfarben-Offsetdruck der Bundesdruckerei GmbH, Berlin auf gestrichenem, weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP II
Größe Postwertzeichen: 21,50 x 30,13 mm
MiNr. 3472 / selbstklebend: MiNr. 3484
 
Quelle: www.philaseiten.de
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