Thema: Deutsches Reich 909/910 SA/SS: Michel streicht die Briefnotierungen
DL8AAM Am: 27.06.2019 15:04:29 Gelesen: 143913# 197@  
@ hajo22 [#196]

Ich darf auf [#287], vorletzter Absatz verweisen.

Jou, nur die dann folgende Zusammenfassung "Nichts Genaues weiß man nicht!" stimmt eben nicht (mehr)! Man weiss nun recht genau, aber ... nun kommt Dein korrektes Aber: Diese Dinger wurden ja recht "zeitnah" gemacht, sehr wahrscheinlich primär, zumindest mit einen großen Augenmerk darauf, den kleinen alliierten Gefreiten "tolle" Souvenire anzudrehen.

Im Prinzip haben diese Machwerke natürlich einen Wert, einen sogar wichtigen philatohistorischen Wert, dessen finanziellen Gegenwert sich entsprechend der Marktlage einregelt. Egal ob Fake oder auch nicht (wobei es hier ja kein Nicht gibt)! Und auch sowas kann teuer sein. Ich glaube sogar, 99% der Käufer sind (sollten sich) über den Status dieser Umschläge inzwischen auch vollkommen im Klaren sein. Welcher Auktionskunde kauft die und denkt sich dabei wirklich "whow, toll, echt!"? 1 Promille? Auktionskunden sind doch sowieso eher die "wissenderen" unter den Sammlern, "die wissen das" - zumindest in meinen Augen (vielleicht sehe ich das auch zu optimistisch? Nö?! Und falls ich falsch liegen sollte, dann "schön, den gönne ich das aus vollen Herzen", wer "soviel" Geld in die Hand nimmt, ohne sich zu informieren, ist einfach nur dumm, der verdient es irgendwie auch nicht anders. Philatelie ist ein Wissenshobby!) und keine "dummen" Flohmarkkunden, Versandhauskatalogkäufer oder überseeische Touristen.

Was mich nur richtig ärgert, dass die Auktionshäuser immer noch durch "kreative" Beschreibungen und Tun den Eindruck erwecken, dass hier doch noch etwas "echtes" dran sein könnte bzw. viel schlimmer, dass sie meinen, diesen Eindruck erwecken zu müssen. Das ist nur noch peinlich und schadet nicht nur dem eigenen Ansehen. Ich glaube, selbst wenn sie den Status vollkommen korrekt beschreiben würden, wäre immer noch ein guter Markt für diese historisch-gefakten Belege da. Die Häuser wären "ehrlich" und würden dadurch (da bin mir eigentlich recht sicher) auch keinerlei wirklichen finanziellen Nachteil erleiden. Als Kollateralnutzen würde sogar noch ein verkaufsfördernder "Whow"-Vertrauensbonus beim durchblätternden Leser rausspringen. Und ja, würde ich Belege dieser Zeitepoche sammeln, würde ich natürlich auch gerne so einen ("Nicht-") Beleg in meiner Sammlung haben wollen. Auf jeden Fall! Warum auch nicht? Für einen realistischen Preis. Und wissend "was" ich da habe. Und je mehr Ichse, desto höher ist der ehrliche Preis. Und alles ist Gut. ... und wenn ich ehrlich sein will, durch den "Fake-Charakter" wäre so ein Beleg für mich sogar interessanter, als ein wirklich "echter". Echt Gelaufendes gibt es wie Sand am Meer, aber ein echter "909/910-Fake" ist doch schon etwas besondereres....

Das selbe Gleiche gilt übrigens auch für die echten "Potschta-Briefe".

Beste Grüße
Thomas
 
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