Thema: Classicphil Auktion Wien: Fälschungen im Angebot
briefmarkenwirbler24 Am: 15.07.2019 12:56:17 Gelesen: 18216# 56@  
@ merkuria [#54]
@ bayern klassisch [#55]

Guten morgen zusammen,

erst einmal vielen Dank für das Teilen der Antwort hier im Forum! Also war es so wie wir vermutet haben, bloß eine Irreführung der Sammler, die beim Kauf der Marken Dollarzeichen in den Augen haben.

In diesem Zusammenhang möchte ich gerne anführen, dass ich selbst die Preispolitik im Michelkatalog mehr als fragwürdig finde und man sich beim Kauf von Auktionsware niemals auf den Michelwert stützen sollte. Ein Beispiel hierzu:

Nehmen wir mal eine Marke aus einem ziemlich unpopulären Sammelgebiet, die bloß eine Auflage von wenigen hundert Stück hatte und vergleichen diese mit einer Marke aus dem British Commonwealth oder aus den Altdeutschen Staaten mit einer Auflage von mehreren tausend (vielleicht sogar mehreren zehntausend). Was fällt einem direkt auf? Beide werden in etwa das gleiche kosten, obwohl die Seltenheit der Marke aus dem unpopulären Sammelgebiet um ein Vielfaches überwiegt. Zugegebenermaßen hinkt der Vergleich vielleicht etwas und man kann diese Aussage auch nicht immer 1:1 übertragen, aber ganz hart formuliert kann man sagen, dass die Redakteure der Michel-Redaktion "willkürlich" die Preise festlegen könnten und die Sammler diese unreflektiert aufnehmen würden.

Ein weiteres Beispiel aus dem Gebiet der Altschweiz: Kantonalmarken erfreuen sich seit jeher großer Beliebtheit unter den Sammlern (auch der meinigen), Marken aus dem Kanton Genf werden bei fast jeder größeren Auktion regelmäßig angeboten, auch in den unterschiedlichsten Erhaltungen und sind demnach absolut nicht als selten zu betrachten. Dennoch kursieren im Michel-Katalog (oder auch in anderen Spezialkatalogen) sehr hohe Preise, die die Sammler auch bereit sind zu bezahlen. Ob diese Preise tatsächlich die Seltenheit widerspiegeln, ist ihnen dabei oftmals egal. Markenlose Briefe hingegen werden im Michelkatalog nicht erwähnt, wie auch, man kann keinen wirklichen Messwert angeben. Ein eingeschriebener, markenloser Brief im Grenzrayon ist als eine große Seltenheit zu betrachten, dennoch wird hierfür nur 1/10 des Preise bezahlt, den ein einfacher Kantonalbrief von Genf einbringt.

Aber das nur am Rande und vielleicht etwas "out of the topic".

LG

Kevin
 
Quelle: www.philaseiten.de
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