Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
Heinz 7 Am: 16.07.2019 19:36:08 Gelesen: 421105# 569@  
@ Martin de Matin [#568]

Danke, Martin, für diese interessanten Ergänzungen.

Ich kenne den Ishikawa-sale. Und ich kenne die Zoellner-Auktion. Aber mir war bei Ishikawa nicht bewusst, dass er eine 10 Cent mit Z-grill hatte. Ein Zuschlag von US$ 46'000 (1993) finde ich auch einigermassen "vernünftig" für eine so seltene Briefmarke. An der Auktion bei Cherrystone (2019, also nur 26 Jahre später) sausten nun aber einige Preise "ab durch die Decke". Das hat mich nun doch echt erstaunt. Der US-Markt ist aber immer wieder für Überraschungen gut.

Es ist ja auch undenkbar für ein anderes Land, dass eine Briefmarke, die es fast 100 x gibt, für so viele Exemplare schon so hohe Preise bezahlt wurden, wie für die kopfstehende Jenny, vgl. -> Inverted Jenny, siehe u.a. den Beitrag von Jacques,

@ merkuria [#563]

Wobei die Position 27 wirklich eines der schönsten Stücke ist.

Nochmals zu den Z.-Grill-Ausgaben.

In meinem Scott 2000-Katalog sind die Katalogwerte wie folgt:

85A = 1 Cent = US$ 935'000 (gestempelt)
85B = 2 Cente = US$ 5'350 (**), US$ 800 (gestempelt)
85C = 3 Cents = US$ 8'500 (**), US$ 2'250 (gestempelt)
85D = 10 Cents = US$ 90'000 (gestempelt)
85E = 12 Cents = US$ 7'000 (**), US$ 1'000 (gestempelt)
85F = 15 Cents = US$ 220'000 (gestempelt).

Von den 6 katalogisierten Marken sind also gleich 3 Weltraritäten.

85A = 2 Stück, wovon 1 im Museum (New York)
85D = 6 Stück, wovon 1 im Museum (New York)
85F = 2 Stück

Scott 2000 listete die 1 Cent-Marke also genau zum dem Auktionserlös, den das Stück zuvor erzielt hatte (US$ 850'000+10%). Es ist nun spannend, zu sehen, ob nun die Katalogwerte für die 85D und für die 85F hochschnellen. Für die 85F nun "einfach" US$ 1'610'000 anzusetzen (= 732 % des Katalogwertes von 2000) fände ich etwas "gewohnungsbedürftig".

Ob Scott die Preise auch gegen unten anpasst, wenn die Erlöse tief ausfallen, weiss ich nicht; ich nehme aber an: eher NEIN.

Früher haben meines Wissens einige massgebende Philatelisten die Katalogpreise in Diskussionen "ausgehandelt". Wenn nur der effektiv erzielte Marktpreis als Massstab herangezogen wird, kann dies zu Verzerrungen führen. Dieser kann "zu tief" ausfallen, aber er kann auch gegen oben ausreissen. Für beide Fälle gibt es zahllose Beispiele.

Zum Abschluss noch ein Blick auf ein Albumblatt "ex Ishikawa"



Ishikawa besass u.a. einen Viererblock der 2 Cents-Marke, einen 7-Streifen der 3 Cents-Marke, drei Exemplare der 12 Cents Marke und, wie Du sagst, ein Exemplar der 10 Cents-Marke.

Die Abbildungen stammen aus dem Buch "The United States Stamp 1847-1869; Ryohei Ishikawa Collection", ein grossformatiges Wunderwerk.

Heinz
 
Quelle: www.philaseiten.de
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