Thema: Die berühmtesten und wertvollsten Briefmarken der Welt
10Parale Am: 22.07.2019 21:11:46 Gelesen: 418331# 579@  
@ Martin de Matin [#577]

Dann sag ich mal meine Meinung:

"sind die Postmeistermarken, insbesondere die Ausgaben mit der Inschrift "PAID AT", wirklich Briefmarken; und gibt es Unterlagen in Archiven, die die Ausgabe bestätigen?"

Kurz mal ein Rückblende: In Hamilton war Mr. Perot der Postmeister mit einem Jahresgehalt von £70. Die Einnahmen aus dem Briefverkehr standen ihm zusätzlich auf Grund eines Gesetzes zu. Das Problem war, in seinem hölzernen Briefkasten, der vor dem Haus stand, wurden bei der Leerung mehr Briefe als One Penny Münzen gefunden, so dass es im Prinzip ein Minusgeschäft war. Der Hobbygärtner Perot hatte nun einen freundlichen Nachbarn, den Chemiker Mr. J.B. Heyl. Dieser Chemiker hatte nun den Einfall, die tatsächlich bezahlte Post mit einem Label zu versehen, wie er es bereits aus Amerika kannte. Perot wärmte sich mit dem Gedanken an und formte nun aus dem eigentlichen Stempel eine Briefmarke, indem er den Monat und den Tag entfernte und nur das Jahr auf dem Label beließ. Dann schrieb er noch One Penny handschriftlich drauf und unterschrieb das Ganze. So kreierte er eine Art Bogen mit 12 Marken, die er auseinanderschnitt und bis Juni 1849 in schwarzer Tinte, dann mit roter Tinte beschriftete (HAMILTON _ BERMUDA).

Nun kommt in dem bereits genannten Buch THE QUEEN´s STAMPS von Courtney, woher ich diese Informationen beziehe, eine aufhellende Passage, ich zitiere:

"As Perot made the stamps, he did not see the need to further cancel them which meant that it was a long time before they were discovered, and even longer before they were recognised as genuine because no Act of the Legislature had confirmed the issue."

Das Buch führt weiter aus, dass Edward Denny Bacon´s Studien über die Bermuda Postmeistermarken dazu beitrugen, die Authentizität bzw. Echtheit der Marken zu bestätigen.

Aus diesem Grund halte ich diese Postmeistermarken natürlich für Briefmarken, mit dem einzigen Unterschied, dass ihre Existenz keinem staatlichen Auftrag entspringt, sondern der Notwendigkeit, - wie so oft im Leben -, dem Betrug einen Riegel vorzuschieben.

Ob eine Federzugentwertung wie in Beitrag [#572] gezeigt echt ist, steht mir allerdings nicht zu, dies zu beurteilen.

Liebe Grüße

10Parale
 
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