Thema: Neuheiten aus Österreich
Brigitte Am: 02.08.2019 07:01:00 Gelesen: 464118# 632@  
Abtstab St. Lambrecht

Ein kunstvoller historischer Abtstab aus dem Benediktinerstift St. Lambrecht in der Steiermark ziert die neue Stichmarke aus der beliebten Serie „Sakrale Kunst in Österreich“.

Der barocke Hirtenstab

Von alters her ist der Abtstab ein Zeichen des äbtlichen Amtes und der Hirtensorge des Klostervorstehers für seine Gemeinschaft. Die aus dem Lateinischen kommende Bezeichnung „Pastorale“ – in ihrer Eindeutschung „Hirtenstab“ – verweist auf diese Funktion. Im Verlauf der Kunstgeschichte erfuhr dieses äbtliche Amts- und Würdezeichen eine sehr vielfältige Ausgestaltung.

Das aktuelle Markemotiv zeigt eine hochbarocke Interpretation des äbtlichen Hirtenstabes, die Abt Benedikt Plank folgendermaßen beschreibt: Aus einem vasenförmigen Knauf wächst die schneckenförmig gebogene Krümme des Pastorale. Auf dem mit dünnem, vergoldetem Blech überzogenen Holzkern ist ein reich gestaltetes, silbernes Filigranblattwerk montiert, das sich in großen eingerollten Blättern entfaltet und einen sehr dekorativ wirkenden Besatz mit bunten Glassteinen umrahmt. Der Knauf des Pastorale ist mit Silberfiligrandekor, bunten Glasflüssen und emaillierten Wappenschildern des Stiftes St. Lambrecht und des Abtes Eugen Graf von Inzaghi, dessen Amtszeit in die Jahre 1737 bis 1760 fällt, dekoriert. Beschau- und Meisterzeichen sind an dem Kunstwerk nicht erhalten. Stilistische Gründe lassen auf eine Augsburger Arbeit aus der Zeit um 1740 schließen.

Die Abtei

Das Benediktinerkloster St. Lambrecht ist mit seiner Lage auf 1.028 Metern Seehöhe eines der höchstgelegenen Stifte im Alpenraum. Es wurde 1076 von Markgraf Markward von Eppenstein gegründet. Ein Brand zerstörte 1471 die Klosteranlage, im 17. Jahrhundert wurde sie unter Baumeister Domenico Sciassia im barocken Stil wieder aufgebaut. Die Stiftskirche ist eine dreischiffige gotische Hallenkirche, das Renaissanceportal stammt aus der Zeit des Wiederaufbaus.
Joseph II. hob das Stift 1786 auf, 1802 wurde es jedoch wieder eingerichtet. Bis 1932 führte das Kloster ein Gymnasium und ein Sängerknabenkonvikt. Heute betreut das Stift mehrere Pfarren und betreibt unter anderem eine Land- und Forstwirtschaft, eine Fernwärmeanlage, die den gesamten Ort versorgt, sowie ein Seminarzentrum namens „Schule des Daseins“.





Nennwert: 1,75 Euro
Ausgabetag: 13.09.2019
Markengröße: 35,00 x 35,00 mm
Grafikentwurf: Peter Sinawehl
Druck: Joh. Enschedé Stamps B. V. / Kombinationsdruck
Auflage: 140.000 Marken in Bögen zu 50 Stück
MiNr. 3480
 
Quelle: www.philaseiten.de
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