Thema: Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
Jürgen Witkowski Am: 06.08.2019 11:16:58 Gelesen: 434187# 433@  
@ filunski [#82]

Liebe Handrollstempelexperten,

wer kennt sie nicht, die auf den ersten Blick unansehnlichen Karten, die in vielen Ein-Euro-Kisten oder in diesem Fall Ein-Euro-Umschlägen einer Rundsendung schlummern und darauf warten, wachgeküsst zu werden.

Bei der Durchsicht einer Rundsendung fiel mir folgendes Stück in die Hände:



Eine belanglose unfrankierte, verstempelte und undatierbare Postkarte. Doch was bedeutet T.C.V. mit einem Pfeil? Offensichtlich ein Hinweis, auf die andere Seite zu sehen.



Das sah doch schon einmal besser aus! Ein Pärchen der französischen Semeuse ligné, der MiNr. 161. Doch wieder kein gescheiter Tagesstempel!



Stattdessen ein Rollstempel, der aufgrund der Verwendungsdauer der Marke auf die Zeit zwischen 1926 bis 1929 datiert werden kann.

Dieser Typ Rollstempel wird Belgien zugeschrieben. Mein Exemplar ist jedoch aus Frankreich. Die genaue Betrachtung des Ortsstempels ergibt oben GIV... und unten ARD..., das könnte zu Givet, Ardennes passen, einem Ort direkt an der Grenze zu Belgien, der schon seit den frühen 1800er Jahren für den Postaustausch von Transitpost aus vielen Teilen Europas mit Frankreich zuständig war. Vielleicht hat man über "kollegiale Beziehungen" einen der belgischen Stempel bekommen?

Mit besten Sammlergrüßen
Jürgen
 
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