Thema: Kreisobersegmentstempel auf Belegen - Kreisstempel mit Segment oben
inflamicha Am: 08.08.2019 20:00:48 Gelesen: 523350# 1297@  
@ Sachsendreier53 [#1296]

Guten Abend!

Von den Dingern schwirren etliche durch die Lande, ich habe auch noch mindestens eine weitere solche Dienstsache, allerdings dann ab Heiligenstadt.

Diese alten Dienstsachen haben für mich ihren besonderen Reiz. Hochwohllöbliche Titel und teils geheimnisvoll klingende Institutionen lassen den Geist alter Zeiten spüren. Ausnahmsweise zeige ich heute gleich vier solcher Stücke. Mir scheint die Postbeamten haben auf ihnen meist mit besonderer Sorgfalt gestempelt, hatte doch alles einen amtlichen Charakter.

Beginnen möchte ich hiermit:



Vom Königlich Preußischen Amtsgericht in Berlin SW 46 kommt dieser Dienst-Faltbrief, freigemacht im Aversionalverfahren- "Frei laut Avers Nr. 21" mit dem rückseitigen Ankunftsstempel GROSS-ZIETHEN bei BERLIN 9 6 97 7-8 V. an den dortigen Waisenrath.



Diese portopflichtige Dienstsache (die ausgeworfenen 10 Pfg. wurden vom Empfänger eingehoben und entsprachen dem einfachen Fernbriefporto) hat als Absender einen Fürstlich-Erzbischöflichen Vikar und Großdechant der Grafschaft Glatz und war an den Fürst-Erzbischöflichen Notar Herrn Pfarrer Geyer in Ullersdorf adressiert, Abgangsstempel ist NIEDERHANNSDORF (BZ. BRESLAU) 23 9 97 * 4-5 N. *.



Wiederum eine portopflichtige Dienstsache, als Ortsbrief nur mit 5 Pfg. austaxiert. Absender hier die Geheime Kanzlei des Königlich Preußischen Ministeriums der öffentlichen Arbeiten, Empfänger ein Königl. Regierungsbauführer in Charlottenburg. Die Portokasse des Zielpostamtes ging allerdings leer aus, da der Brief nach Berlin W 50 nachgesandt und das Nachporto dort kassiert wurde. Das Einnahmenachweisbuch musste um den Betrag entlastet werden, als äußeres Zeichen dafür wurde der Innendienststempel ENTLASTET Charlottenburg 2 6/1. 07 * 9-10 V. * abgeschlagen.

Zu guter letzt ein markenfrankierter Dienstbrief:



Das Königlich Preußische Amtsgericht in Hirschberg (Schlesien) brachte diesen an den evangelischen Gemeindekirchenrath zu Alt-Kemnitz auf den Weg. Da die Sache im Interesse des Absenders lag wurde selbst frankiert. Der Ankunftsstempel ALTKEMNITZ (RIESENGEBIRGE) 25 2 94 1-8 V. bestätigte die Ankunft.

Gruß Michael
 
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