Thema: [ 27-35 ] Erlebnisse bei Ebay
olli0816 Am: 24.09.2019 14:50:48 Gelesen: 10068# 15@  
Hallo zusammen,

im Gegensatz zu früher mache ich auf eBay gar nichts mehr. Ich habe diese Plattform jahrelang genutzt, um meine Dubletten und nicht benötigten Marken teilweise wieder zu verkaufen. Dazu habe ich einen eBay-Shop geöffnet. Der Versand ist eine immer wiederkehrende Diskussion und ja, sowohl auf Verkäufer- als auch auf Käuferseite gibt es schwarze Schafe. Bei eBay kann man inzwischen nur noch vernünftig einkaufen, wenn man sich alles vorher genau anschaut, sprich Beschreibung, Versand und Rückgabe. Dazu habe ich in einem anderen Forum recht ausführlich geschrieben, als was man als Käufer achten sollte.

Zu dem Versand bin ich folgenderweise vorgegangen:

Mir ist bewusst, dass es eine kleinere Zahl von Zeitgenossen gibt, die meinen, 80 Cent Porto sind die Gesamtkosten. Dem war/ist natürlich nicht so:

Jeder gewerbliche Verkäufer zahlt weiterhin die 10% Provision an eBay für Versand.

Die meisten kaufen selbst bei Kleinbeträgen via Paypal, das können bei Kleckerlesbeträgen nochmal 15% sein.

Dazu kommt die Verpackung, der Briefumschlag, die Briefmarke inklusive Beschaffung. Die Kosten EDV inkl. Druckerpatrone. Dann noch der Gang zur Post/Briefkasten. Dazu meine Zeit, die auch was wert ist.

Ich habe trotz all dieser Kosten für ein 70 Cent-Brief einen EURO verlangt, obwohl das definitiv ein Verlustgeschäft ist. Ich hatte es eine Zeit mit 1,20 EURO versucht, bin aber wieder auf den EURO zurück gegangen.

Aufgrund vor allem der Gebührenproblematik ist eBay als Plattform für kleine Artikel bis 5 EURO eigentlich nicht mehr geeignet. Dazu gab es auch eine Diskussion, da eBay anscheinend die Gebühren wieder ändert und dadurch kleine Artikel noch unverkäuflicher werden.

Richard schreibt ganz richtig, dass hier z.B. eine quasi kostenlose Plattform besteht. Ich wundere mich auch, warum die nicht reger genutzt wird. Ja, man findet vieles nicht, aber das liegt einfach daran, dass die kritische Menge nicht erreicht ist. Ich denke, einige Schreiber in diesem Thema könnten doch anfangen, als Anbieter ein paar Dinge in die Plattform einzustellen. Dadurch wird das Angebot größer und es beteiligen sich automatisch wieder mehr Leute etc. etc. Momentan werden zwar nicht viele teure Dinge angeboten, aber mit dem Wachstum kann sich das ändern.

Da ich schon geschrieben habe, dass eBay mich quasi als Kunden verloren hat, musste ich etwas umdenken, wie ich an interessante Marken komme. Ich habe dieses Jahr z.B. hier angefangen, ein paar Sachen zu kaufen. Daneben nutze ich wesentlich mehr Auktionen und z.B. Philasearch, die neben den Auktionen Festpreisangebote einiger Händler haben. Den Gärtner-Festpreisshop habe ich mir auch angeschaut. Da wird viel angeboten, aber ich habe da noch nichts gekauft. Das liegt vielleicht an den Methoden, wie Gärtner in Auktionen bei offensichtlichen Fälschungen der Poschta-Marke oder der Deutsches Reich 909/910 gestempelt umgeht. Wäre der Anbieter nicht so belastet für mich, hätte ich es sicher schon einmal ausprobiert. Es gibt auch andere Briefmarken-Onlineshops und wenn man viel Zeit hat, alternative Onlineplattformen wie Ricardo, Delcampe etc. Vor kurzem bin ich darüber gestolpert: stampsworld.com. Interessante Plattform, mal schauen ob sie sich durchsetzen kann.

Verkaufen tue ich momentan erst einmal nichts mehr, da muss ich überlegen was ich in Zukunft mache.

Ebay als Plattform wird natürlich insgesamt weiterhin geschätzt, wobei ich denke, dass es noch aufgrund dem alten Ruf so ist. Ebay war wirklich einmal eine richtig gute Plattform. Nur wenn ich z.B. heute reinschaue, sehe ich immer mehr kaputte Marken zu Phantasiepreisen, vieles normal und korrekt erhaltenes mit zu hohen Preisen. Auf die Betrüger und Pseudo-Privat-Gewerblichen ohne Rückgabemöglichkeit möchte ich nicht eingehen. Die hat es schon immer gegeben. Aber das Angebot ist nicht mehr so, dass man dort gerne einkauft, weil viele Preise gar nicht mehr reell sind. Können sie auch gar nicht sein, weil ein Verkäufer muss die ganzen Gebühren von eBay/PayPal umlegen und dazu noch einen Gewinn machen, wenn er davon leben möchte. Und das sieht man inzwischen extrem an den geforderten Preisen.

Ich für mich sage mir dann: Bin ich froh nicht von Briefmarken leben zu müssen. Da ist mir meine IT schon sehr viel lieber und besser bezahlt. Aber wenn ich gewerblich wäre,hätte ich heute schon längst einen Spotify/Woo Commerce - Shop mit kleinen Anhängsel an größere Plattformen, um Adressen zu generieren und diese für meinem Shop mit günstigeren Angeboten zu gewinnen.

Ich persönlich habe beschlossen, dass ich zukünftig möglichst keine (schlechten) Erlebnisse mehr mit eBay sammeln möchte. Da ist jeder sicher anders. Aber mir geht's gut dabei.

Grüße Oliver
 
Quelle: www.philaseiten.de
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