Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 05.11.2009 14:21:32 Gelesen: 1172161# 205@  
In 70 Jahren nur zwei Vorsitzende - Hochheims Briefmarkensammler sind ihrem Steckenpferd seit Jahrzehnten treu verbunden

Von Christina Schultz

Allgemeine Zeitung, Hochheim (05.10.09) - Die Philatelisten des Briefmarkensammlervereins Hochheim 1939 feiern in diesem Jahr ihr 70-jähriges Bestehen. Beim Tauschtag zum Jubiläum im katholischen Vereinshaus hatten nicht nur Mitglieder ihre Schätze ausgebreitet, auch Sammler aus Höchst, Gustavsburg, Rüsselsheim, Seeheim und Bad Camberg waren mit ihren Alben und Briefmarkenbüchern gekommen, um die ein oder andere Rarität oder eine schon lange gesuchte Marke zu entdecken.

Seit 1971 im Amt

Vorsitzender Hubert Klupsch ist schon lange im Club mit dabei und seit 1971 Erster Vorsitzender. "Wenn mir damals einer gesagt hätte, dass ich das fast 40 Jahre mache, dem hätte ich das nie geglaubt", lacht er und erinnert sich: Dem Verein haben in seinen sieben Jahrzehnten nur zwei Vorsitzende vorgestanden, Gründer Josef Denneffer von 1939 bis 1970 und Klupsch selbst. Der Frankfurter Hof ist damals das Gründungslokal gewesen in dem Gastwirt Karl Bromm, Michael Hartmann und Karl Börner mit Josef Denneffer den Briefmarkensammlerverein Hochheim ins Leben riefen. Dort fanden auch die ersten Tauschabende statt. Immer wieder musste man umziehen, vom Katholischen Kindergarten ins Sportlerheim, in die Gaststätte Stadt Saaz und schließlich ins alte Rathaus, wo man sich bis vor kurzem noch mit den Sammlerfreunden traf. "Seit einiger Zeit haben wir das für uns beste Domizil gefunden, das Haus der Vereine, in dem wir uns dank der guten Zusammenarbeit mit der Stadt, sehr heimisch fühlen", freut sich Klupsch.

Waren es zehn Mitglieder bei der Gründung, konnte der Verein im Laufe der Zeit über 50 Briefmarkenfreunde dazugewinnen. Auch heute sind es noch 48 Mitglieder, doch wie jeder Verein haben es auch die Philatelisten sehr schwer, Nachwuchs zu gewinnen. Man habe zwar eine junge Gruppe gegründet mit zwölf Zehn- bis Fünfzehnjährigen, doch die neuen Briefmarkenfreunde bei der Stange zu halten, sei äußerst schwierig.

Auch im Sammlerverhalten hat sich vieles geändert. Früher habe man alles gesammelt, was man in die Hände bekommen konnte. Da es um 1939 schwierig war, an die Ausgaben besetzter Gebiete zu kommen wie Marken der Deutschen Post Osten, Ukraine oder Elsass/Lothringen, musste man in den Dachverband des Deutschen Reiches "Kraft durch Freude" eintreten. Und dann gab es die Marken in den Postämtern nur für den, der abonniert hatte.

"Heute sind die Sammler spezialisiert auf bestimmte Motive wie Tiere und Pflanzen, Länder, Flaggen oder Wappen". Auch die eigenen Mitglieder die nicht nur aus Hochheim kommen sondern aus Mainz, Gustavsburg, Breckenheim und Medenbach sind, halten das so. Werner Koch aus Massenheim ist seit 1984 Mitglied bei den Hochheimern und kam durch Zufall zum Verein. Durch eine Briefmarkensammlung einer Verwandten aus Dessau, die er ihr abgekauft hatte, suchte er bei den Hochheimer Briefmarkenfreunden nach Interessenten. "Ich hatte damals gar keine Ahnung. Jetzt bin ich seit 25 Jahren Mitglied und für den gesamten Schriftverkehr und die Drucksachen zuständig", berichtet Werner Koch.



Haben sich der Philatelie verschrieben: Hubert Klupsch (links) und Dieter Petzoldt (Foto: RMB/Margielsky)

(Quelle: http://www.allgemeine-zeitung.de/region/main-taunus/hochheim/7619677.htm)
 
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