Thema: Vom Nutzen philatelistischer Literatur
petzlaff Am: 05.11.2009 14:55:14 Gelesen: 140244# 17@  
@ Navicula [#16]

Irgendwie - möglicherweise geht es anderen Leser ähnlich wie mir - kann ich nicht so recht nachvollziehen, was du uns sagen willst.

Hallo miteinander. Wir wissen, dass der BDPh ca. 50.000 Miglieder hat und die Post angeblich 2 Millionen. Auf Grund von Veröffentlichungen weiss ich, dass viele Sammler eben nur die Marken (im Abo) bekommen, ab ins Vordruckalbum und das war es. Bei Nachlässen erfahre ich oft, es bestand keine Vereinsmitgliedsschaft und vielleicht findet sich noch ein alter Michel. Das war es schon.

Was für 2 Millionen "Postmitglieder" sind denn hier gemeint ?

Was hat ein Nachlass mit Vereinsmitgliedschaft zu tun ?

Dann: "Mein Mann hat soviel Geld ausgegeben dafür und nun soll es nur so wenig Wert sein?" Es findet sich Berlin mit allen Überdrucken, Block 1, Ziffernserie vom Bund, - nichts geprüft. Die Erben wollen aber kein Geld ausgeben, sondern bekommen.

Das ist philatelistischer Alltag und wird in den einschlägigen Foren tausendfach hoch und herunter diskutiert. Schuld an der Laienverwirrung ist meiner Ansicht nach immer noch die Katalogpreispolitik. Solange es ARGEs gibt, hat es noch keine ARGE geschafft, die Katalogmacher von der effektiven Sinnlosigkeit ihrer "Preismacherei" zum Nutzen der philatelistischen Laien und Anfänger zu befreien.

Als Leiter einer Arge kann ich folgende Empfehlung geben: Spare den Michel (für Deutschland sollte man ihn schon erwerben, wenn man nicht die ganze Welt sammelt) und nutze die Kataloge, die der Ortsverein hat. Vorher sollte man fragen, ob er die aktuellen Kataloge hat.

Da gebe ich dir vollkommen recht - Kataloge gibt es z.B. auch in Stadtbüchereien. Allerdings muss man den Umgang mit Katalogen lernen - hier helfen natürlich "alte Hasen", unabhängig davon, ob und wie auch immer sie organisiert oder nicht.

Philatelie vermitteln kann in der Regel nur der Ortsverein. Für die, die den BDPh nicht mögen, aus welchen Gründen auch immer, wären sie alle dort Mitglied, dann hätte der BDPh auch die Lobby. Mit 50.000 erntet er nur ein müdes Lächeln, mit 2 Mio wäre es anders. (Der ADAC hat bisher auch einiges verhindert).

Diese Aussage halte ich mit Verlaub für eine unangemessene Anmassung. Ein Forum wie dieses leistet oft wesentlich mehr und vor allem spontane Hilfe und Anregung als ein möglicherweise verstaubter Vereinsklüngel - und das ganze sogar kostenneutral.

Wer eine Thematik sammelt, sollte sich die betreffende Arge suchen. Dort erfährt er zu der Thematik alles, nur aus der Ferne kann es kaum eine Ausbildung zum Philatelisten (Erkennung von Wasserzeichen, Zähnung, usw.) geben. Also dann auch noch den Ortsverein. Natürlich kostet das Geld (beim Golf, Tennis, usw. kostet es mehr und das Geld ist weg). Ein guter Philatelist gibt auch viel Geld aus (auch für Literatur), aber das Geld ist nicht völlig verloren.

Wer eine Thematik sammelt ist am glücklichsten, wenn er selbst forschen kann (egal ob Motiv- oder Länderthematik). Spezialisierung kommt immer nur aus dem eigenen Antrieb heraus und leidet massiv, wenn er durch Vereinsbrillen geführt (manche nennen das auch "gegängelt") wird.

Neulich im Gespräch sagte mir eine Witwe, sie hätten einen (leider nur einen allen ohne Kontrolle) Spezialisten zur Bewertung der Sammlung ihres Mannes kommen lassen. er hat sich alles in etwa 8 Stunden durchgesehen und wollte sich in ein paar Tagen wieder melden. Er hat sich nie wieder gemeldet. Nach 3 Monaten wurde die Sammlung verkauft und der Auktionator meinte, dort würden alle wertvollen Stücke fehlen ...

Was willst du uns jetzt genau damit sagen ?

Etwa dass der Auktionator nicht sauber gearbeitet hat, oder dass die Witwe nicht aufgepasst hat, oder dass die Witwe einfach nur besser im Verein oder einer ARGE aufgehoben gewesen wäre ?

Wie auch immer - ich denke, hier wird versucht eine Art "Unfehlbarkeit" in das philatelistische Vereinswesen hinein zu interpretieren, welches für Otto Normalverbraucher völlig irrelevant und auch kaum nachvollziehbar ist. Foren wie dieses leisten m.E. für die Betroffenen der zitierten Beispiele kurzfristig gesehen wesentlich mehr.

Ich könnte eine endlose Geschichte aus 40-jähriger Erfahrung schreiben, doch was nützt es?

Mit Grüssen von der Nordsee, NAVICULA


Das nützt dem betroffenen Laien überhaupt nichts. Was nützen würde wäre, ihn auf eine Seite wie diese zu verweisen oder gemeinsam mit ihm die individuell maßgeblichen Threads erklärend durchzuarbeiten. Das kann man, wenn es schon zu einem persönlichen Gespräch kommt (Letzteres entnehme ich deinem Posting) gemeinsam am PC verbunden mit erklärenden Worten eines gestandenen Philatelisten vornehmen. Dazu bedarf es keinerlei Diskussion über den BDPh oder seine ARGEn.

LG
Stefan
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1899
https://www.philaseiten.de/beitrag/21231