Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 06.11.2009 14:27:17 Gelesen: 1172335# 206@  
Die Freunde eines vielfältigen Hobbys mit gezackten Rändern - Briefmarkenfreunde Usingen feiern ihr 40-jähriges Jubiläum mit Ausstellung und Werbeschau

Usinger Anzeiger / br (07.10.09) - Für den kleinen Verein der Briefmarkenfreunde Usingen ist das 40-jährige Jubiläum ein großes Ereignis in der Vereinsgeschichte. Und das soll gebührend mit einer Briefmarkenausstellung und Werbeschau in der Hugenottenkirche in Usingen gefeiert werden. Termin ist das Wochenende 31. Oktober und 1. November. Im Rahmen der Ausstellung wird es eine Sonder-Postfiliale, einen Jubiläumsumschlag und einen attraktiven Sonderstempel geben.

Für zahlreiche Bürger ist eine Briefmarke nur ein Postwertzeichen oder auch nur ein Stück bedrucktes Papier. Doch für den echten Philatelisten ist das Sammeln von Postwertzeichen weit mehr. Es dient der Horizonterweiterung und Förderung unterschiedliche Wissensbereiche, über Länder, Städte oder internationale Themen. Fast unerschöpflich ist die Darstellung namhafter Persönlichkeiten oder auch die Wissensvermittlung die auf Briefmarken zu Sachthemen zum Ausdruck kommen. Ob es sich um Tiere, Kulturen, Geschichte oder Sport handelt, sie werden zur Freude der Sammler auf unzähligen Motiven behandelt. Wilhelm Wern, der seit 1982 an der Spitze des Vereins der Briefmarkenfreunde Usingen steht, erinnert sich an die Anfangsjahre. Bereits in den 50er Jahren gingen Briefmarkensammler ihrem gemeinsamen Hobby als "Tauschgemeinschaft Usinger Land" nach. 1969 erfolgte dann die Vereinsgründung aus diesem Vorläuferverband heraus und Richard Amrhein wurde der Vorsitzende. Von den Gründungsmitgliedern sind noch Peter Hartherz, Eberhard Schrimpf und Klaus Moses aktiv.

Briefmarken sammeln und tauschen lag stets im Trend und die Mitgliederzahl nahm stetig zu. Sie erreichte zu Spitzenzeiten 38 Briefmarkenfreunde im Jahr 1982. Heute gehören dem Verein 22 Mitglieder an. Öffentlichkeitsarbeit wurde in der Vergangenheit mit Werbeschauen, Briefmarken- und Postkartenausstellung betrieben, aber auch im Rahmen einer Projektwoche wurden Schulkinder in die Geheimnisse des Briefmarkensammelns eingeführt. Derzeit konzentrieren sich die Aktivitäten im Verein auf die Jubiläumsausstellung am 31. Oktober und 1. November, die dann den Mitgliedern die Gelegenheit bietet, einer breiten Öffentlichkeit einmal zu zeigen, was sie so alles sammeln. Die ersten zehn jugendlichen Besucher der Ausstellung werden zudem mit einen Album belohnt, in dem sich 100 Briefmarken befinden. So hofft Wilhelm Wern auch ein wenig Werbung in eigener Sache zu machen, um vielleicht junge Leute für dieses ihm so lieb gewordene "Steckenpferd" begeistern zu können. In der Ausstellung, die an beiden Tagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet ist, nehmen sich die Mitglieder bestimmter Themen, wie der Schiffspost, der Eisenbahn, des Sports, des MHD Ritterorden oder auch Städten wie Danzig an. Ein besonderer Leckerbissen dürfte eine Serie und Sammlung von Postkarten sein, die dem Thema Großer Feldberg gewidmet ist.

Groß ist die Freude bei Wilhelm Wern, dass es gelungen ist, das Sonderpostamt aus Weiden in der Oberpfalz nach Usingen anreisen zu lassen. Hier können sich nicht nur Sammler mit den mit Zacken umrandeten Wertzeichen eindecken, sondern es können auch schöne Briefmarken für die Weihnachtspost geordert werden. Dass die Sonderpostfiliale in Usingen Station macht, ist auch Usinger Firmen zu verdanken, die durch den Kauf von Briefmarken im Wert von 2 500 Euro die Voraussetzungen für das Kommen geschaffen haben. Nicht ohne Stolz präsentiert Wern auch den eigens kreierten Jubiläumsstempel der Usinger Briefmarkenfreunde. Er zeigt die Hugenottenkirche und weist auf den 40. Geburtstag des Vereins hin. Bei freiem Eintritt ist in der Ausstellung eine weitere Rarität zu haben, nämlich ein Sonderbriefumschlag mit einem farbenfrohen Fotomotiv von der Usinger Altstadt. Ist nach dem großen Jubiläum wieder der Alltag eingekehrt, dann finden sich die Philatelisten jeden zweiten Dienstag im Monat um 19.30 Uhr im Schlösserkeller zu ihren Vereinsabend ein. Dann kommt es nicht selten vor, dass Sammler sie aufsuchen, die ihre Sammlungen verkaufen wollen, die dann in einer Briefmarkenauktion versteigert werden und bis zu 100 000 Euro bringen können.

Nun aber steht erst einmal unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Matthias Drexelius die Ausstellung und Werbeschau im Vordergrund, denn Philatelie ist weit mehr als Sammeln von Postwertzeichen. Briefmarken haben Geschichte, sprechen über Geschichte und sie machen Geschichte, davon sind die Briefmarkenfreunde Usingen allesamt überzeugt.



Wilhelm Wern präsentiert die Einladung zu der Briefmarkenausstellung (Foto: Brötz)

(Quelle: http://www.usinger-anzeiger.de/lokales/usingen/7635281.htm)
 
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