Thema: Alliierte Besetzung Überroller Post nach dem 2. Weltkrieg
Mondorff Am: 18.10.2019 20:20:30 Gelesen: 9548# 16@  
Ein geregelter Postverkehr fand nicht mehr statt.



Fernbrief, Inland, frankiert mit einer Vorkriegsmarke zu 30 C, einer 4 Rpf.-Hindenburg-Marke sowie einer Hitler-Freimarke zu 4 Rpf.

Die Überdruck-Ausgabe war seit dem 1.1.1942 nicht mehr frankaturgültig. Der Stempel LUXEMBURG 1 f mit Datum vom 10.9.1944 ist echt.

Dies ist ein (schlecht) gemachter Beleg, der hier nur zur Warnung vorgestellt ist. Der Brief wurde wahrscheinlich von einem Postmitarbeiter fabriziert und anschließend (wann?) in den Postlauf gegeben, wobei er auch die Zensurstelle durchlief und den Stempel (Typ II) des ersten Betriebstages (den 6.12.1944) dieser Kontrollstelle, erhielt. Verschlußstreifen und passende Ankunftstempel runden das fast perfekte Bild ab.

Der Beleg wurde am 26.3.1945, dem ersten Tag der Zulassung des privatem Postverkehrs, vom Postamt DIFFERDINGEN zugestellt. Obercorn gehört zur Gemeinde Differdingen.

Nur stimmt die Portoberechnung und der damit verbundene, handschriftlich mit 20 ausgewiesene Fehlbetrag nicht. Der korrekte Portosatz für einen Fernbrief wäre 12 Rpf. gewesen. In postgültigen Marken wurden nur 7 Rpf. verklebt. Die fehlenden 5 Rpf. erforderten ein Nachporto des 1½fachen des Fehlbetrags = 7½ Rpf. aufgerundet auf 8 Rpf. Das fällige Nachporto hätte 80 Centimes betragen müssen.* Verrechnet wurden jedoch nur 20 Centimes.

Es existieren "einige" dieser Belege, in genau gleicher Machart.

Schönen Gruß
DiDi

* offizieller Umrechnungskurs 1:10 / Eine Reichsmark = 10 Franc-Lux.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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