Thema: Grossbritannien: Belege nach Deutschland
Quincy Am: 23.10.2019 16:31:46 Gelesen: 38102# 50@  
Solch übler Umgang mit philatelistischen Frankaturen habe ich auch schon einmal in diesem Forum im Thread "Philatelistische Frankatur - Freude oder Ärgernis" [1] beschrieben. Dass es auf dem Weg nach Deutschland vor ca. 150 Jahren schon einmal besser war zeigt eine Ganzsache aus der Zeit "Great Britain used in Ireland":

Ein Brief, versandt am 12. März 1867 von Dublin über London und Aachen nach München.

Schön ist auch der Transitstempel aus Aachen vom 14. März 1867: "FRANCO (AUS ENGLAND PER AACHEN)". Da die Ganzsache nicht den notwendigen Frankaturwert hatte, wurde noch heftig nachfrankiert. "186" ist übrigens der Nummernstempel von Dublin. Alle britischen Postämter hatten Nummern - auch die in Irland. Die irischen Nummernstempel kann man von den schottischen und englischen Stempeln an der Rautenform ("Diamond") erkennen. Man beachte neben diversen anderen zusätzlichen Stempeln auch den kleinen roten Londoner Transitstempel auf der Rückseite. Den kann man freilich nur durch Vergleich mit Stempelliteratur identifizieren.

Diesen Beleg habe ich auch schon einmal in dem Thread "Irland: Ganzsachen" [2] gezeigt, obwohl er genau genommen, zu Großbritannien gehört, da Irland bis 1922 Teil von Großbritannien war. Ich habe den Beleg jetzt noch einmal neu gescannt, um den Ankunftsstempel auf der Rückseite etwas besser herauszuarbeiten. Er ist weiterhin nicht besonders gut lesbar, aber mit etwas Phantasie kann man erkennen: "MÜNCHEN 15 MAR 1867 11". Immerhin brauchte der Brief vor über 150 Jahren nur drei Tage von Dublin nach München. Das klappt heute oft nicht mehr.



Viele Grüße
Quincy

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/137825
[2] https://www.philaseiten.de/beitrag/198870
 
Quelle: www.philaseiten.de
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