Thema: Deutsche Lokalausgaben 1945 Spremberg Fälschungen
wessi1111 Am: 26.10.2019 05:36:11 Gelesen: 23778# 2@  
Hallo zusammen,

in der aktuellen Rauhut-Auktion am 16.11.2019 werden wieder zwei Briefe der Spremberg-Vorläufer angeboten, wie sie mit schöner Regelmäßigkeit immer wieder auftauchen.

Es handelt sich um die Lose 3529 (ohne Abbildung) und 3530 mit folgender Abbildung:



Beschreibung der Loses 3530 Michel Nr. IV, Los 3529 entsprechend ein Einzelstück Michel Nr. IV:

Spremberg, Gebührenzettel-Vorläufer 8 Pfg. im Dreierstreifen auf "gemachtem" Sammlerbeleg mit Stempel von Spremberg, 3.11.45, siehe hierzu Notiz im Mi.-Spezial

Im Michel Deutschland-Spezial 2013 (mein neuster, Formulierung aber seit 1995 unverändert) steht:

Michel Nr. II und IV sollen nach Feststellung der Zentralverwaltung existieren, lagen bisher aber nur auf gefälschten oder zweifelhaften Belegen vor. Die große Mehrheit der auf dem Markt befindlichen Belege ist gefälscht oder fraglich. Weiterhin wird auf einen Artikel des ehemaligen BPP-Prüfers Arenz von 1990 verwiesen.

Folgende Fragen stelle ich mir dazu:

Was unterscheidet einen gefälschten von einem zweifelhaften Beleg? Ist die Formulierung im Michelkatalog absichtlich so schwammig, dass ein Anbieter sagen kann, es ist ja keine Fälschung, sondern nur ein zweifelhaftes Stück, oder halt ein "gemachter" Sammlerbeleg. Welcher zweifelhafte oder fragliche Beleg könnte denn echt sein?

Herr Arenz kommt in seinem Artikel zum Schluss, dass es keine echten Belege der oben abgebildeten Art gibt und bat auch um Informationen zum Nachweis des Gegenteils. In den seitdem vergangenen fast 30 Jahren gab es keine Veröffentlichung, die irgendwelche Hinweise auf echte Stücke dieser Art ergeben hätte bzw. ein Auktionsangebot mit Attest. Die Anbieter solcher Machwerke wissen schon, warum sie diese nicht prüfen lassen oder gibt es einen Grund, auf den wesentlich höheren Ertrag eines Beleges mit Attest zu verzichten? Warum sind wohl im Michelkatalog keine Preise für die Nr. II und IV angegeben?

Gruß
Wessi

[Redaktionell verschoben aus dem Thema "Realauktionen: Dokumentation von Fälschungen und unzulässigen Angeboten", da es hier leichter zu finden und zu beantworten ist]
 
Quelle: www.philaseiten.de
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