Thema: Philatelie in der Presse - Aus den Vereinen
Richard Am: 08.11.2009 14:36:45 Gelesen: 1172346# 208@  
Postkarten erzählen Lebensgeschichten - Angeboten wurden Briefmarken, aber auch historische Postkarten.

Solinger Tageblatt / sf (26.10.09) - Die Freunde Dominik und Leon (beide 12) sind von Oma und Opa inspiriert worden und sammeln „einfach alles“. „Wir sind sogar bei den Landesmeisterschaften dabei gewesen und haben den siebten Platz gemacht“, berichtet Dominik stolz. Hier auf der Börse machen sie sich eher nützlich: Sie trocknen Briefmarken. Und das nicht zu knapp: Quasi einen ganzen „Arbeitstag“ haben die beiden Jungs schon damit verbracht.

„Die Jugend ist ja unermüdlich“, schmunzelte Günter Hindrichs, Vorsitzender des Vereins für Philatelie und Postgeschichte Solingen. Die Erwachsenen hatten nicht ganz so viel Durchhaltevermögen bewiesen: Obwohl gegen Mittag alle Tische in der Ohligser Festhalle mit Händlern und Sammlern besetzt waren - Hindrichs schätzt etwa 500 Besucher -, war die Veranstaltung aufgrund des massiven Abbaus schon um 14 Uhr nahezu beendet. Auf dem Großtauschtag des Solinger Philatelistischen Verbandes standen diesmal die Ausstellungen im Vordergrund.

25 Aussteller waren mit 70 Tafeln dabei. Vier Künstler (Martina Evertz, Möni Quarch, Sascha Reichelt, Ralf Rogge) vergaben als Juroren sieben Preise - die ersten drei gingen an Günter Hindrichs, Hans-Joachim Kirches und posthum an Willi Brühne, der vor kurzem verstarb.

Mit dem ersten Preis an Günter Hindrichs wurde eine Sammlung belohnt, die ein kurzes Leben beleuchtete: Mit Postkarten und Briefen von der Front dokumentiert Hindrichs das Leben „eines Jungen aus Ohligs“, der 1918 in Flandern „auf dem Felde der Ehre“ verblieb. „Mit den Bildern schließt sich ein Kreis: Es beginnt in der Ohligser Heide mit Kriegsspielen, und es endet in Ohligs mit einer Grabesinschrift“, so Hindrichs. Die Sammlung kommt nicht von ungefähr: Es handelt sich um die Korrespondenz des „jungen Mannes“ mit seinem jüngsten Bruder. Dieser war Hindrichs’, Schwiegervater.

Weitere Sammlerthemen waren Tiere, Kirche, Keramik, Schmuck, Sport oder auch die Weihnachtspost in Österreich über den Ort „Christkindl“. Oder aber „Das weibliche Porträt vor 100 Jahren“ von Heinz Hopbach, die so genannten Liebchenkarten, wie sie vorzugsweise als Gruß an die Front geschickt wurden.

„Interessant“ würdigte Mark Regulski die Ausstellungen. Der Abdruck eines Maschinenwerbestempels hatte den Sammler bewogen, zum Tag der Briefmarke aus Duisburg zu kommen. Sohn Marco (5) nutzte gleich die Gelegenheit, um sich tütenweise mit 5-Cent-Briefmarken einzudecken.

Am 13. Dezember wird der Philatelistische Weihnachtsbasar eröffnet und damit die vierte Veranstaltung seit September.



Das Angebot auf dem Briefmarkentag war weitgefächert: So kamen Interessierte auch aus anderen Städten in die Ohligser Festhalle. (Foto: Christian Beier)

(Quelle: http://www.solinger-tageblatt.de/Home/Solingen/Postkarten-erzaehlen-Lebensgeschichten-022f5b8c-a54f-436a-b256-ec86fdbef8de-ds)
 
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