Thema: PPA Spezial: Angebot von geringwertigen Marken mit BPP Prüfvorschrift
Lars Boettger Am: 03.11.2019 14:10:19 Gelesen: 9825# 1@  
Hallo zusammen!

Richard und ich hatten in Sindelfingen die Gelegenheit, uns über einige Fragen bezüglich der Philaseiten-Auktionen auszutauschen.

In den vergangenen Wochen wurden relativ viele Angebote aus Gebieten gemeldet, wo Falschstempel bzw. rückdatierte echte Stempel sehr häufig vorkommen: Deutsche Inflation inklusive Bayern und Deutsche Besetzung 1. Weltkrieg. Die meisten Angebote wurden von mir beendet, da eine BPP-Prüfung fehlte und die jeweiligen Stempelabschläge zum Teil nicht sehr vertrauenserweckend aussahen.

Warum wird hier so ein großer Wert auf eine Stempelprüfung gelegt? Im Michel-Deutschland-Katalog steht, dass teilweise schon ab 2 Euro Michelwert eine BPP-Prüfung notwendig ist. Bei einer Mindestprüfgebühr von 3 Euro + Mehrwertsteuer übersteigen die Kosten einer Prüfung den Katalogwert. Eine Prüfung macht ökonomisch keinen Sinn. Weder für den Einlieferer, noch für den Prüfer.

Der Michel-Katalog hat diese Anmerkungen bezüglich der Stempel nicht umsonst aufgenommen. Die jeweiligen BPP-Prüfer haben darauf bestanden, um den Sammler auf die hohe Stempelfälschungsgefahr hinzuweisen. So ein Hinweis erfolgt nicht leichtfertig. Um es einmal etwas flapsig zu formulieren: Die Marken, die bei "drei" nicht auf dem Baum waren, tragen falsche Stempel. Ich kann bei meinen Prüfgebieten ein Lied davon singen: Katalogwert ungebraucht: 0,50 Euro - Katalogwert gestempelt: 2 Euro. Die Marke erhält also einen Falschstempel.

Meine Bitte: Beachtet beim Einstellen die Hinweise im Michel-Katalog.

Beste Grüße!

Lars



Der Stempeltyp auf der Marke wurde erst ab Oktober 1940 in Luxemburg verwendet, da war die Marke schon außer Kurs.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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