Thema: Briefe bestimmen: Deutsches Reich
mumpipuck Am: 14.11.2019 23:10:04 Gelesen: 5416# 7@  
Ich habe eben mal in das letzte Ortsverzeichnis der Reichspost aus Mai 1944 geschaut. Interessant ist, dass Biening darin als Poststelle I verzeichnet ist. Ich weiß natürlich nicht, ob das 1939-1943 auch der Fall war.

Aber das wäre die Erklärung, warum die Marke im Fernverkehr mit dem Gummistempel entwertet wurde: Das war bei Poststellen I üblich, nur hatten diese üblicherweise einen Tagesstempel aus Metall und die Gummistempel waren den Poststellen II vorbehalten. Diese durften die Marken im Fernverkehr nicht damit entwerten.

Ich habe beobachtet, dass in den neu besetzten Gebieten vielfach auch größere Orte Gummistempel führten. Wahrscheinlich reichten die Kapazitäten der Stempelhersteller nicht, um alle gleich mit Stahlstempeln mit den deutschen Namen auszustatten.

Die Hindenburgmarke in der häufigsten Portostufe deutet mir auf die Jahre 1939-1941 hin. Danach würde ich die im August 1941 erschienen Hitlermarke dieser Wertstufe erwarten.

Ich habe keine weiteren Belege mit diesem Stempel finden können. Aber ich denke, dass es später wohl einen Stahlstempel gegeben haben könnte und es daher eher ein Beleg aus 1939/40 ist, der einen provisorischen Stempel trägt. Alles nur eine Hypothese.

Burkhard
 
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