Thema: Deutsches Reich: Wertschätzung von Belegen
10Parale Am: 16.11.2019 16:52:14 Gelesen: 26137# 61@  
@ Wolfgang [#60]

Also wenn du den richtigen Sammler findest, kannst du schon ein paar Euro für den Beleg verlangen. Was mich wundert ist der Ankunftsstempel vom 07.02.1946. Da war der Krieg vorbei und der auf der Marke schon lange tot. Wahrscheinlich total falsch eingestellt.

Heute habe ich auf einem Flohmarktstand unter diversen Angeboten, auch Münzen, ein Album mit alten Briefen entdeckt. Der hier abgebildete Brief war mit 80,-- Euro ausgezeichnet. Auf den ersten Blick konnte ich nichts Außergewöhnliches entdecken und versicherte mich beim Verkäufer nach dem Preis. Wie so oft kam die Antwort "Wir können da schon was machen, also auf die Hälfte kann ich runtergehen". Dann erzählte er mir, dass dieser Beleg mit den beiden roten 10 Pfennig Marken (Michel Nr. 41) mal zu DM Zeiten bei einem Händler oder Auktionshaus mit Namen Fischer für 700 DM gehandelt wurde. Das machte mich natürlich neugierig. Als ich gehen wollte, machte mir der Mann ein letztes Angebot und ich schlug zu.

Zu Hause habe ich nun ein wenig studiert und ich sehe eigentlich immer noch nichts, was den Beleg außergewöhnlich machen würde. Die beiden Marken sind sehr farbfrisch, die linke Marke durchaus breitrandig, die linke Marke hat oben kaum Rand. Die Marken werden gestempelt in einem Michel Katalog 2006/07 auch nur mit je 1,60 € bewertet. Die Stempel von Frankfurt sind wunderbar abgeschlagen, dass muss man schon sehen. Im Michel Katalog (kein Spezial!) kann ich auch lesen, dass es oft riesige Preisunterschiede gibt, je nach Farbe und Papierstärke. Dann steht dort noch: "Über 5,-- Euro gelten sie nur für BPP geprüfte Stücke.

Kommen wir zum Aspekt "social philately". Absender war die DEUTSCHE EFFECTEN & WECHSEL BANK VORMALS L. A. HAHN in Frankfurt. Unter https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Effecten-_und_Wechsel-Beteiligungsgesellschaft erfahren wir sehr viel über diese Bank mit ihrer über 100-jährigen Geschichte. Hervorgegangen war die Bank (gibt es heute noch unter leicht abweichendem Namen) aus dem Privatbankhaus L.A. HAHN gegründet 1825.

Nun hätte mich mal interessiert, wie die Spezialisten, - sofern vorhanden -, diesen Beleg einschätzen. Rückseitiger AK-Stempel von Bruchsal.

Liebe Grüße

10Parale




 
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