Thema: PPA Spezial: Angebot von geringwertigen Marken mit BPP Prüfvorschrift
Richard Am: 20.11.2019 09:35:43 Gelesen: 7713# 26@  
@ 22028 [#19]

Und, kaufen dann die junge Philatelisten die Marke welche einen Katalogwert von 20 Cents hat für über € 3 ?

Du hast denn Sinn der Überschrift noch nicht verstanden, daher nochmals im Detail:

Es geht NUR um die PPA Auktion und wie man möglichst viele Fälschungen vermeiden oder entfernen kann.

Beispiel: Es wird ein Los eingestellt, 5 Marken zum Katalogwert lt. Michel von je 2 Euro = 10 Euro. Mindestgebot 1 Euro = 10 % Michel = umgerechnet 20 Cent je Marke. Er schreibt dazu "Katalogwert 10 Euro". Die Marken sind nicht geprüft.

Ein Mitglied meldet dieses Los (und noch etwa 40 weitere) an Lars mit der Begründung Die Preisbewertungen gelten ab 2 Euro nur für geprüfte Stücke.[/] Vielleicht tragen mehrere Marken falsche Stempel, vielleicht nur einer.

Dieser Sammler hat leider nicht umfangreiche und neueste Fachliteratur herangezogen um beim Kauf von 1 Euro mehr Sicherheit bei der Erkennnng des Falschstempels zu gewinnen.

Der erste Sammler hat bereits einen Stempel seines Heimatortes entdeckt und 1 Euro auf die 5 Marken geboten

Lars prüft jetzt das Los so gut wie es am Monitor und mit seiner Erfahrung als Luxemburg Prüfer möglich ist und löscht es, weil er einen Stempel als falsch ansieht.

Was ist bisher passiert:

- Ein Mitglied hat sich die Arbeit gemacht. Lose zu filtern, die nicht Michel-konform (ab 2 Euro Katalogwert nur geprüft) angeboten wurden.

- Lars sitzt an 40 Losen, prüft diese, löscht sie vielleicht, bei teureren zweifelhaften Angeboten werden von ihm auch Prüfer-Kollegen für andere Gebiete betragt, was Schriftverkehr bedeutet.

- Lars informiert die Anbieter mit Begründung über die Löschung.

- Lars informiert die Höchstbieter - auch wenn sie nur 1 Euro geboten haben - mit Begründung.

- Anbieter und Höchstbieter reagieren zum Teil verständnisvoll, zum Teil befrustet und schreiben Lars oder mich an.

- Bei mir werden alle Losmeldungen sytematisch abgelegt, ebenso manuell der gesamte Schriftverkehr dazu, um später nachschlagen zu können.

Also eine Menge Arbeit bei den "Pfennigwerten".

Insgesamt fällt dann - gerade an Sonntagen, wenn andere bei Kaffee und Kuchen mit der Familie den arbeitsfreien Tag geniessen - bei mir, insbesondere aber bei Lars viel Arbeit an.

Soweit zum Ablauf.

@ spain01 [#20]

[I]Von wem stammt denn die Fest-/-legung/-stellung, dass in bestimmten Sammelgebieten (Infla, BiZone) Marken über einem KW von 2 oder 3€ nur geprüft erwerbt werden sollen? Bei diesem sehr geringen Risiko, dass mann "daneben greift" und 40 oder 60 ct für eine falsch gestempeltet Marke ausgibt, profitieren doch nur die Prüfer von einer Panik vor Falschstempeln bei billigen Marken.


Ehrlich gesagt kann ich die Frage nicht beantworten. Nur ein Prüfer wird sich dazu äussern können, ob er Marken zu 2 Euro Michel = 20 Cent Handelswert unter Sammlern in der PPA überhaupt prüft oder prüfen möchte.

Verantwortlich ist dafür der Schwaneberger Verlag, die sich an die Vorgaben von BPP Prüfern hält und die Prüfer des BPP, die sich an die Vorgaben des Michel Katalogs halten.

Den Präsidenten des BPP habe ich auf das Thema aufmerksam gemacht und um eine Stellungnahme für das Forum gebeten. Ich wäre überrascht, wenn diese käme.

Schöne Grüsse, Richard
 
Quelle: www.philaseiten.de
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