Thema: Tauschverkehr in und mit der DDR
drmoeller_neuss Am: 20.11.2019 13:27:43 Gelesen: 12943# 31@  
@ epem7081 [#30]

DDR-Marken waren einmal begehrt - im Westen wie im Osten. Der Kleinbogen wurde in der DDR etwa mit 10 M gehandelt und in der BRD war er mit 10 DM eher noch günstig. Heute ist man schon froh, dafür 1 EUR zu bekommen.

Diese Ausgabe gab es nur gegen Abholausweis, und der Verkäufer der 42 Stück muss einige Freunde und Bekannte gehabt haben, die einen Ausweis für Sondermarken hatten, aber selbst nicht gesammelt hatten. Eigentlich durfte es solche Geschäft in der sozialistischen DDR nicht geben.

Off-topic, aber dazu fällt mir eine Geschichte aus dem DDR-Leben ein: ein ehemaliger Kollege wollte sein Haus renovieren, durfte aber das Material nicht in der benötigten Menge kaufen. Also wurden die Kollegen (während der Arbeitszeit !) zum Baukontor mitgenommen, jeder hat seine Zuteilung gekauft, mit dem Hinweis "der da vorne zahlt alles zusammen".

Im übrigen sind Betriebe auch auf den Tauschhandel umgestiegen, wenn dringende Ersatzteile benötigt wurden. Eine DDR-Hand hat die andere gewaschen, am liebsten gegen blaue Fliessen.

Im Westen war es aber auch nicht anders, ich kenne in der Gegend einige Häuser mit schönen eisernen Gartenzäunen von Thyssen oder Bayer, war ja nicht schlimm, "sonst hätten wir die Lehrlinge Schrott schweissen lassen müssen". Heute geht das nicht mehr, wir haben alle den "Code of Conduct" unterschrieben, und man kann schon froh sein, wenn man als Kunde eine Tasse Kaffee und einen Keks angeboten bekommt.

Viele Grüsse von Eurem waschechten Wessi, der sich aber früher immer über den Dresdner Christstollen und die Fachbücher aus der DDR gefreut hatte. :)
 
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