Thema: Der Baden Fehldruck
Heinz 7 Am: 24.11.2019 19:48:57 Gelesen: 13439# 47@  
@ Richard [#32]

Anfangs 1999 wurde die Deutsche Mark abgelöst durch den Euro. DM 1.95583 mussten bezahlt werden für einen Euro.

Am 16.3.1985 wurde für den Baden-Fehldruck DM 2'300'000 bezahlt! Dazu kamen 15 % Provision = DM 2'645'000. Zählt man die Mehrwertsteuer von damals 7 % (auf den Gesamtpreis!) dazu, erreicht man DM 2'830'150.

Rechnen wir diese Preise um von DM in Euro zum ursprünglichen Wechselkurs 1999, so erhalten wir:

Zuschlag: Euro 1'175'971
Provision: Euro 176'396
Mehwertsteuer: Euro 94'666
Summe: Euro 1'447'033

Am 8.6.2019 wurde der Baden-Fehldruck für Euro 800'000 ausgerufen. Der Zuschlag erfolgte bei Euro 1'260'000. Die Provision betrug 21 % = Preis also Euro 1'524'600. Die Mehrwertsteuer (nur auf dem Zuschlag) betrug 19 % = 50'274.

Also: Euro 1'260'000 + Euro 264'600 + Euro 50'274 = Euro 1'574'874.

Nominell mag man also von einem "Weltrekordpreis" sprechen (Seite 8 des neuen Auktionskataloges), aber DM 2.3 Mio. 1985 sind ganz bestimmt mehr wert als Euro 1.26 Mio. 2019. Ende 20. Jahrhundert galten hohe Zinssätze, das sollte mit berücksichtigt werden. Wir vergleichen ja auch nicht US$ der Caspary-Auktionen bei Harmers New York (1955-1958) z.B. mit Ergebnissen der Alfred und Louise Dale Lichtenstein-Auktionen (Harmers New York, 1989-1992).

Ich verstehe den Wunsch der Auktionshäuser, mit Erfolgsmeldungen und "Rekorden" zu glänzen. Ich fände es aber besser, wenn die Ergebnisse (Beträge) in Relation zu den Verkaufsjahren gesetzt werden.



Bei Preisvergleichen ist es oft üblich, die Mehrwertsteuer nicht in Betracht zu ziehen. Die Preise variieren ja auch, wenn Lose exportiert werden in Länder, die andere Mwst-Sätze haben.

Heinz
 
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