Thema: Bayern ab "Pfennig-Zeit" 1876 bis 30.6.1920: Belege, Marken, Essays
olli0816 Am: 26.11.2019 15:49:40 Gelesen: 148077# 268@  
Hallo,

heute ein Brief aus der Spätzeit von Bayern.

Es ist ein Einschreiben, welches von Frankenthal am 28.3.1920 nach Frankfurt gegangen ist, wo er am 30.3.1920 ankam. Das Porto betrug 1 Mark und der Brief ist mit einer Michel 160B und einer 162B frankiert. Laut Michel wurde der geschnittene Satz am 4.3.1920 herausgegeben und die Marken wurden schon bald später am 30.6.1920 ungültig, also ein sehr überschaubarer Zeitraum. Deshalb sind die Marken im Michel etwas höher gewertet.

Warum schreibe ich das? Momentan wird hier sehr viel negativ über die Ausgabepraxis der deutschen Post geschrieben. Aber schon vor 100 Jahren hat man sehr gut gewusst, dass es genügend Sammler gibt, denen man mit Sonderformaten ein bisschen mehr Geld aus der Tasche ziehen konnte. So neu ist das Thema also nicht. Allerdings hatte man zu der Zeit wohl noch nicht die Idee gehabt, selbstklebende Marken herauszubringen. Ich glaub, die Erfindung kam erst später. Das Ergebnis ist so unterschiedlich nicht, weil auch hier gleiches Motiv nur ohne Zähne. Den gezähnten Satz mit 19 Werten (!) gab es da bereits seit 1919. Und Bayern wusste zu der Zeit sicher, dass es in Kürze vorbei ist mit Markenausgaben. Ein Schelm, wer böses dabei denkt. :)

Trotzdem ist er nett anzusehen:



Grüße Oliver
 
Quelle: www.philaseiten.de
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