Thema: Bayern ab "Pfennig-Zeit" 1876 bis 30.6.1920: Belege, Marken, Essays
olli0816 Am: 26.11.2019 19:02:38 Gelesen: 148395# 270@  
@ bayern klassisch [#269]

Hallo Ralph,

ja, Da hast Du recht. Wobei ich eigentlich nie den Eindruck hatte, dass die letzten Ausgaben bei Bayern ab dem 1. Weltkrieg bis zum Ende sehr beliebt waren. Das flaut doch schon merklich bei den gezähnten Wappenausgaben ab. Trotzdem gibt es Stempelfälschungen ohne Ende, ich habe davon sehr viele.

Was die Briefe aus der Zeit betrifft, habe ich den Eindruck dass der größte Teil konstruiert ist. Bei meinem vorher gezeigten und auch dem in diesem Beitrag vermitteln einfach den Eindruck, auch wenn sie richtig gelaufen sind. Andererseits bin ich nachsichtig, weil es auch bei sehr alten Briefen so einiges nicht gäbe, wenn die Sammler diese Briefe nicht verschickt hätten. Ich habe hier vor längerer Zeit z.B. von British Guyana einen Brief gezeigt. Darauf hatte jemand geantwortet, dass der Absender aus mehreren exotischen Gebieten Briefe verschickt hat. Auch viele Briefmarkenhändler haben damals Briefe zu sich schicken lassen mit z.B. Satzfrankaturen oder besonders schöne Kombinationen.

Ich denke immer noch, sammeln sollte Spaß machen und bin kein so großer Purist, dass ich nur unverdächtige richtig gelaufene Briefe sammle, wo kein Sammler/Händler dahinter steht. Diese Briefchen gehören zu der Zeit und sie dokumentieren ganz gut, wie die Leute diese Dinge verwendet haben. Ich bin ja kein so großer Spezialist wie Du und sammle recht vielfältig, weil ich unterschiedliche Gebiete in den verschiedenen älteren Epochen nach und nach zusammentragen möchte. Gerade die Vielfalt gefällt mir am besten.

Ich habe noch einen zweiten, der mindestens genauso verdächtig ist wie der erste, "gemacht" worden zu sein. Übrigens sind beide recht sorgfältig geöffnet worden, was auch immer sich da drin befunden haben soll :).

Wieder einer aus der Spätphase von 1920:

Ein Brief aus Neu-Ulm, der am 16.1.1920 als Einschreiben nach Giengen/Württemberg versendet wurde. Er war vier Tage unterwegs und erreichte den Herrn Stadtmüller in seiner Filzwarenfabrik am 20.1.1920. Der Absender hat sich bei der Markenauswahl besonders viel Mühe gegeben und so einiges kombiniert: Michel 114A, 118IIA, 143 und 154A. Die 154A scheint etwas seltener zu sein. Das Porto war für ein Einschreiben richtig und der Brief ist mit 50 Pfennig versendet worden.



Der Brief ist ganz nett, auch wenn es wenige Interessenten dafür geben sollte. Ob man dafür später noch Geld bekommt, dürfen dann meine Erben herausfinden :).

Viele Grüße Oliver
 
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