Thema: (?) (46) Bund Ganzsachen Umschläge (U) nach Michel-Katalog
Michael Mallien Am: 01.12.2019 12:19:49 Gelesen: 20065# 16@  
Das Jahr 2003 brachte Änderungen vielfältiger Art. Zum einen gab es neue Tarife, wodurch auch neue Ganzsachen auf den Markt kamen. Bemerkenswert ist, dass die Tarife für Briefpost zum 1.1.2003 sanken. Hier sind einige, für dieses Thema relevante Änderungen:

Standardbrief: 0,55 Euro (vormals 0,56 Euro)
Kompaktbrief: 1,00 Euro (vormals 1,12 Euro)
Großbrief: 1,44 Euro (vormals 1,53 Euro)

Der Tarif für Infopost verblieb bei 0,24 Euro.

Zum anderen gab es nun einen generellen Papierpreiszuschlag für alle Ganzsachen. Im Einzelverkauf galten folgende Verkaufspreise:

Portowert | Verkaufspreis
0,45 Euro | 0,52 Euro
0,55 Euro | 0,65 Euro
1,00 Euro | 1,10 Euro
1,44 Euro | 1,80 Euro
2,20 Euro | 2,60 Euro

Weitere Kennzeichen der Ganzsachenumschläge ab 2003 sind:

- 2 Fluoreszenzstreifen im Bereich des Wertstempels (links und rechts)
- Auftragskennungen bzw. Produktionsnummern im Innendruck

Damit komme ich nun zum U 13, einem Umschlag für Kompaktbriefe zu nunmehr 1,00 Euro. Die Marke mit dem gleichen Wertstempel Porta Nigra, Trier erschien gleichzeitig, so dass der U 13 auch zur Stempelung mit offiziellen Ersttagsstempeln zugelassen war.

Hier ist der U 13 A mit Stempel vom 21.4.2003



Spezialisten unterscheiden zwei Varianten, die sich durch die Produktionsnummern unterscheiden.

Den Fensterumschlag U 13 B hier in einer Spätverwendung aus dem Jahr 2014, nämlich als Einschreiben mit Zusatzfranktur durch ein Schalterlabel.



Genau genommen ist der hier gezeigte Umschlag die MiNr. U 13 BX/02, denn es gibt einige hochbewertete Spezialitäten:

- Das X steht für das Wasserzeichenpapier des Umschlags = fallende Wellenlinien. Hier gibt es eine Wasserzeichenabart, den U 13 BY, mit dem Wasserzeichen steigende Wellenlinien.
- /02 steht für Umschläge mit Produktionsnummer im Innendruck, was dem Standard eintspricht. Es gibt aber auch Umschläge ohne eine solche Kennung, welche als U 13 BX/01 erfasst sind.

Beim U 13 BX/02 können insgesamt 4 Produktionsnummern unterschieden werden.

Einmal mehr zeigt sich, welche Möglichkeiten sich dem spezialisierten Sammler mit diesen Umschlägen eröffnen. Und dabei sind Verwendungsformen, Destinationen und andere postalische Merkmale noch gar nicht berücksichtigt.

Ich frage mich, warum so wenig Resonanz zu diesem Spezialgebiet kommt. Persönlich finde ich es mindestens ebenso spannend wie die frühen Ganzsachenkarten der Dauerserien. Sammelt jemand von euch auch die Umschläge? Eure Erfahrungen und Entdeckungen würden mich sehr interessieren.

Viele Grüße
Michael
 
Quelle: www.philaseiten.de
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