Thema: Rumänien: Postrouten und Transportwege
Heinz 7 Am: 05.12.2019 11:17:43 Gelesen: 56796# 173@  
@ Heinz 7 [#172]

Besonders schön für einen Philatelisten sind nun Poststücke wie dieses.



Dieser Brief kommt von Galatz (oder Galati, an der Donau, siehe Karte oben) und ging 1877 nach Itzkany. Was für einen heutigen Betrachter nach einem Rumänien-Inlandbrief aussieht, war in Tat und Wahrheit zur Zeit der Verwendung klar ein Brief ins Ausland:

Fürstentum Rumänien nach Österreich-Ungarn.

Also kein Inland-Tarif (von 10 Bani). Aber auch kein Ausland-Tarif von 25 Bani… Warum waren denn nur 15 Bani Porto erforderlich?

Itzkany lag im nahen Grenzbereich zu Rumänien und profitierte von einem Spezialtarif. Darum ist dieser wunderschöne Brief nicht nachtaxiert worden. Er kam zwei Tage nach der Aufgabe in Itzkany (oder Jtzkany) an, wie der rückseitige Ankunftsstempel zeigt.



Und noch schöner wird das Ganze, wenn man weiss, wo Itzkany denn genau liegt. Ich zitiere nochmals aus dem Wikipedia-Artikel aus Beitrag 172:

Die österreichisch-rumänische Grenze lag unmittelbar südlich des Bahnhofs Itzkany (rumänisch Itcani, heute Bahnhof Suceava Nord).

Um die Geschichte der Eisenbahn Gesellschaft LCJE noch etwas fortzuführen zitiere ich nochmals aus dem oben genannten Wikipedia-Artikel:

Trotz ihrer Bedeutung blieb die Strecke durch die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen in der Bukowina und im Norden der Moldau zunächst defizitär. Von der österreichischen Regierung wurde von 1872 bis 1875 eine Zwangsverwaltung über die Strecke verhängt. In den Jahren 1889-1894 wurde sie gegen entsprechende Ausgleichszahlungen verstaatlicht; der Betrieb erfolgte nunmehr durch die k.k. Staatsbahnen (kkStB).

Quelle: Wikipedia, Thema "Bahnstrecke Tscherniwzi-Suceava", Version 5.12.2019.

Für die rumänische Postgeschichte war diese Eisenbahnlinie sehr wichtig.

Heinz
 
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