Thema: (?) (1) Deutsches Reich Portotarife: Tarifwechsel am 01.12.1923
bovi11 Am: 17.12.2019 20:52:19 Gelesen: 1437# 2@  
@ dr31157 [#1]

Hier findest Du dazu etwas:


https://www.philaseiten.de/cgi-bin/index.pl?da=1&F=120&ST=1155&page=9

muemmel schreibt da unter #521

"Guten Abend, Freunde der Inflationsbelege,

eigentlich war die Inflation ja bereits am 20.11.1923 beendet, denn die Rentenmark war bereits eingeführt (allerdings noch nicht als gültiges Zahlungsmittel) und just an jenem Tag wurde der Wechselkurs des US-Dollars zu 4,20 Rentenmark bzw. 4,2 Billionen Papiermark festgelegt. Nun liefen die Druckpressen zur Herstellung von Briefmarken und Banknoten der neuen Währung pausenlos.

Da die Tarife der Reichspost der Realität während der Inflation stets hinterher hinkten, wurde am 20.11. das Porto für den einfachen Fernbrief von 10 auf 20 Milliarden verdoppelt und am 26.11. nochmals vervierfacht.

Ab 1.12.1923 begann also die Portoperiode 27 und die die Rentenpfennig-Marken kamen an die Postschalter. Der Verkauf von Inflationsmarken wurde ab diesem Datum eingestellt. Aber die in Händen des Publikums noch vorhandenen Inflationsmarken konnten bis 31.12.1923 aufgebraucht werden, und zwar im Verhältnis 10 Milliarden Papiermark zu 1 Rentenpfennig. Ein Umtausch von Inflationsmarken in Rentenpfennig-Marken war zwar auch möglich, aber nicht sonderlich kundenfreundlich.

Insofern muss man diese Portoperiode aufteilen in 27a und 27b, wobei letztere Frankaturen nur mit Rentenpfennig-Marken beinhaltet und auch nach 1923 andauerte. Die PP 27a ging nur vom 1. bis 31.12.1923 und beinaltet Belege mit entweder nur Inflationsmarken oder mit Inflationsmarken und Rentenpfennig-Marken (Übergangsfrankaturen). Nur solche Belege der PP 27a werden "Dezemberbriefe" oder "Dezemberfrankaturen" genannt.

So, und nun genug der Laberei. Den Anfang machen Belege nur mit Rentenpfennig-Marken, die zwar in den weitaus meisten Fällen wenig spektakulär sind, aber auch hier gibt es einige Seltenheiten."

 
Quelle: www.philaseiten.de
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