Thema: Preisfindung für "Anfänger"
Jensen Am: 22.12.2019 12:14:35 Gelesen: 2176# 6@  
@ TheQ [#1]

Meiner Meinung nach gibt es grobe Richtwerte: Marken die mit mindestens mehreren Euro im Katalog notiert sind, kosten irgendwo zwischen 10 und (40) 50 % vom Katalogwert. Meistens in der Mitte dieser Spanne. Der Erhaltungsgrad ist wesentlich und natürlich auch, ob ein gewisses Risiko besteht, dass die Marke doch falsch oder verfälscht ist. Oder anders gesagt: eine ganz aktuelle Prüfung erhöht den Preis, die dieses Risiko minimiert, erhöht den Preis deutlich. Das gilt aber auch umgekehrt und das bedeutet, je besser man sich selbst auskennt und Marken beurteilen kann, desto eher kann man billiger kaufen.

Die Aussage, dass es eben keine Richtwerte gebe und praktisch alles möglich ist und auch ein "vielfaches vom Katalogwert" würde ich so nicht unterschreiben. Ja, natürlich ist alles möglich, aber (extreme) Ausnahmen bestätigen die Regel (bzw. Richtwerte).

Am besten Du beobachtest ein paar Auktionen, die Dich interessieren und machst Dir ein Bild davon, was am Ende rauskommt.

Klar gibt es Angebote -meist außerhalb des www- die damit "locken", dass es "nur" 70 % vom Katalogwert kostest. Das entspricht üblicherweise aber nicht dem Marktwert und zielt auf betagte Sammler ab, die sozusagen nicht internetfähig sind.

Empfehlenswert ist es auch, sich bei klassischen Marken, die fälschungsgefährdet sind, mit der Materie zu beschäftigen. Kauf Dir falls Du Dich für altdeutsche Marken interessierst Kurt Karl Doberer "Alte Briefmarken" (antiquarisch sehr billig zu haben). Oder auch Frank Arnau "Lexikon der Philatelie" - ist größtenteils kein Lexikon, sondern ein Lehrbuch und wirklich sehr lesenswert und für wenige Euro zu haben.

In den Büchern findest Du auch einige Tipps zur Preisfindung und wie man als Neuling vorgeht im Hinblick auf Auktionen usw.

Viele Grüße
Jens
 
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