Thema: Schweiz: Eingehende Briefe
SH-Sammler Am: 27.12.2019 04:55:38 Gelesen: 53514# 174@  
@ 10Parale [#173]

Hallo Parale,

ich bin ja nicht unbedingt DER Spezialist, aber ich denke, dass hier der Schweizer Post beim Erheben der Nachgebühr wahrscheinlich ein Fehler unterlaufen ist. Nachstehend meine Berechnung der Nachportogebühr und der Versuch der Fehlererkennung.

1. Die 5 Cent Marke von Canada wurde als Teilfrankatur anerkannt (5 Cent war jedoch nur das Inlandporto). Bei gänzlich unfrankiertem Brief in das Ausland wäre eine Taxe des doppelten Schweizer Auslandportos von 2 mal 50 Rappen fällig gewesen, das heisst 1 Franken.

2. Bei ungenügend frankierten Briefen müsste der doppelte, fehlende Betrag (hier 20 Cent) mit dem Schweizer Auslandporto von 50 multipliziert werden. Diese Zahl dann dividiert durch das Kanadische Auslandporto ergeben 67 Rappen Nachporto in der Schweiz.

Ab 1959 bis 1965 wurde bei Nachportogebühren ein Rabatt von 7/10 gewährt. Damit ergibt sich immer noch eine Nachgebühr von 47 Rappen, gerundet zu 50 Rappen.

Was also ist denn hier geschehen? Ich kann nur mutmassen.

Auf dem Brief ist die fehlende Taxe von 10 Cent / Centimes klar ausgewiesen. Da Kanada zweisprachig ist, handelt es sich beim T-Stempel nicht um einen französischen Stempel. Handschriftlich ist die doppelte fehlende Taxe minus geklebte Frankatur (20-5 = 15 Cent) nochmals aufgeführt. Dieser Vermerk wurde wahrscheinlich noch von der Kanadischen Post angebracht. Diese 15 (Cents) wurde von der Schweizer Post ungeprüft übernommen, ohne dieses Nachporto ins Verhältnis zum Schweizer Auslandbriefporto zu setzen.

Anders kann ich mir die Nachgebuhr von 15 Rappen nicht erklären. Nun darf gerätselt und diskutiert werden, bin für andere Ansichten jederzeit offen.

Viele Grüsse

SH-Sammler
Hanspeter
 
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