Thema: Nobelverein - Vorbild Royal London ? - Ein neuer „Prestige Philately Club“ in Prag
olli0816 Am: 31.12.2019 10:23:43 Gelesen: 3017# 3@  
Hallo Richard,

der Verein war hier vor einiger Zeit schon einmal Thema und daraufhin habe ich mir die Webseite (englisch) [1] angeschaut.

Mir kam der Aufbau der Seite eher vor, wie die Vorstellung eines russischen Mafia-Clans. Ist aber nur mein persönlicher Eindruck.

Es gab vor etwas mehr als 10 Jahren einen deutschen Verleger, der für die "Elite" eine spezielle Zeitschrift entworfen und sie einem erlesenen Kreis von 20.000 Elite-Persönlichkeiten kostenlos zugesendet hat. Ich hatte sie damals auch bekommen, wobei ich niemals verstanden habe wie ich zu der Ehre gekommen bin. Ich bin sicher nicht Deutschlands oder Europas Geldadel. Aber es war total witzig, da reinzuschauen. Es gab Kleidungsstücke für sechsstellige Beträge oder sogar einen Laptop mit Edelsteinen für 3 Millionen EURO. Äußerst unterhaltsam, sollte man aber nicht seiner besseren Hälfte zeigen wenn die gerne einkauft. :) Nach einigen wenigen Nummern war leider schon Schluss.

Am nettesten auf der Vereinsseite ist der Bereich der "Members": Alle schön protzig und langweilig mit den gleichen Posen. Sie können alle schreiben, wie das dritte Bild eindrucksvoll beweist. Hurra! Laut den vorgestellten Mitgliedern sind es 22 Leute.

Ich weiß nicht, was man von solchen Sachen halten soll und ob es wirklich etwas für die Philatelie bringt. Teure Briefe/Briefmarken werden immer noch sehr gesucht, dass zeigen die steigenden Auktionsumsätze. Gerade die Ergebnisse der Erivan Haub Auktionen zeigen dies eindrucksvoll, dass zumindest die klassische Philatelie eine große Nachfrage hat. Das wird sich nicht so schnell ändern, da alte Dinge auf ältere Leute eine große Faszination ausüben. Und zugegeben schön anzuschauen sind Marken/Briefe aus Zeiten, die so nicht mehr wieder kommen allemal. Ob wir da dann noch ein paar Zigarre qualmende Millionäre als Zusammenschluss bekommen, ist für das Hobby doch einerlei. Ich wette, dass es hier im Forum wohl keinen gibt, der eine blaue Mauritius oder eine Lady Mc Leod (wirklich schöne Marke, aber definitiv zu teuer) sein eigen nennt. Gut, die Penny Black ist nicht ganz so schwierig und von der besitze ich auch ein paar. Die werden sich viele leisten können. Das ist auch nicht wichtig, für die meisten ist es doch sowieso nur ein kleiner Zeitvertreib und das ist die große Masse der Sammler.

Erfreuen wir uns einfach daran, egal wie viel jeder für sein Hobby ausgeben (kann). Für so ziemlich jeden hier dürfte es egal sein, ob der Kasimier oder der Leonid jetzt eine blaue Mauritius gekauft hat. Und wenn man ehrlich ist, reden wir hier von Altpapier, dass wahrscheinlich in 500 Jahren keinerlei Bedeutung mehr haben wird.

Frohes Neues Jahr
Oliver

[1] https://www.ppcp.cz/en/
 
Quelle: www.philaseiten.de
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