Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 04.01.2020 11:53:09 Gelesen: 227740# 483@  
Liebe Freunde,

in der gesamten Vormarkenzeit gibt es relativ wenige Briefe mit korrigierten Portotaxen (Brieftaxen), was vermutlich daran lag, dass man in umfangreichen Listen die Entfernungen der Orte zueinander nachschlagen konnte und es so kaum einmal zu Verwechslungen kam. Aber es gab sie!



Brief aus Plößberg vom 18.10.1824 nach Emmerdingen (richtig: Emmendingen im Breisgau in Baden). Die Aufgabepost des kleinen Ortes war Weiden, so dass der Brief den Stempel aus dem 18. Jahrhundert "de Weiden" bekam und dort mit 14 Kreuzer für die bayerische Strecke taxiert wurde (über 36 bis 42 Meilen bayerischer Strecke).

Doch diese 14 Kreuzer wurde in Nürnberg (einzige Poststelle Bayerns damals mit blauer Tinte) gestrichen und durch die zutreffenden 12 Kr. (über 30 bis 36 Meilen) ersetzt. Baden notierte 10 Kr. für sich, so dass der Empfänger ein Postporto von 22 Kr. plus 1 Kr. Bestellgeld = 23 Kr. in Rötel oben links zahlen musste.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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